FAIR and Open – Ein neues Forschungsinformationssystem und ein niederschwelliger Zugang zum institutionellen Repositorium

Vortrag

Vortragende*r

Datum

  • 10. September 2019–13. September 2019 Messe Graz, Graz, Österreich (Messe Congress Graz)

Schlagwörter

Digital Humanities, Wissenschaftskommunikation, Bibliothekswissenschaft, Wissenschafts- und Technologiepolitik, Kulturwissenschaft

Abstract

Nicht zuletzt durch neue Open Access Policies und der Aufnahme von Forschungsdatenmanagement in die Antragsrichtlinien der Fördergeber/innen veröffentlichen Wissenschaftler/innen vermehrt Artikel, Monografien und Forschungsdaten frei zugänglich. Es zeigt sich, dass trotz der intensiven Bemühungen der letzten Jahre, internationale Standards für die Erfassung und den Austausch von Metadaten zu formulieren (vgl. u.a. euroCRIS/CERIF, OAI-PMH) sowie Infrastrukturen an Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu schaffen, viele Veröffentlichungen vor allem auf kommerziellen Plattformen (u.a. ResearchGate und Academia.edu) stattfinden. Die kommerziellen Anbieter können jedoch über die Daten beliebig weiterverfügen (u.a. Pflicht zur Registrierung). Werden die Informationen letztlich auch nicht mehr vollständig in das Forschungsinformationssystem (CRIS) eingearbeitet, steht den Universitäten und außeruniv. Forschungseinrichtungen das Wissen nicht mehr zur Verfügung (Bauer/Ferus 2018, Taubert 2019). Dass die von Institutionen eingerichtete Infrastruktur vergleichsweise wenig Verwendung findet, deutet auf ein Problem in der Konzeption und Kommunikation der digitalen Infrastrukturen hin. Von Expert/innen aus dem Archiv- und Bibliothekswesen über viele Jahre hinweg professionell aufgebaut und mit Hilfe internationaler Standards zugänglich gemacht, scheinen sich die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten den Benutzer/innen oftmals zu verschließen.Das HRSM-Projekt „Portfolio/Showroom – Making Art Research Accessible“ (portfolio-showroom.ac.at) hat sich vorgenommen, ein CRIS zu entwickeln, das sich an der Usability kommerzieller Applikationen orientiert und einen niederschwelligen Zugang zu den Infrastrukturen der Universitäten (u.a. Repositorien) bietet. Wir verstehen die grundlegenden Aufgaben, die ein CRIS zu erledigen hat, folgendermaßen: Es dient den Benutzer/innen dazu, ihr Werk (u.a. Monografien, Ausstellungen, Filme, Vorträge) zu erfassen, zu verwalten und zu teilen. Universitäten und außeruniv. Forschungseinrichtungen setzen ein CRIS dazu ein, Wissen über die am Haus angesiedelten Tätigkeiten in Kunst und Wissenschaft zu erlangen, dieses Wissen auszuwerten und (anonymisiert) an Externe (u.a. Ministerien, Statistik Austria) weiterzugeben. Für die Öffentlichkeit ist ein CRIS die Möglichkeit, sich über aktuelle Forschung zu informieren, Veranstaltungsankündigungen zu erhalten und sich ggf. mittels Citizen Science einzubringen.Mittels benutzer/innenorientierter Softwareentwicklung konnten detailliertere Anforderungen, die Künstler/innen und Wissenschaftler/innen an CRIS-Lösungen stellen, herausgearbeitet und als Webapplikationen umgesetzt werden. Im Sommer 2019 wird die erste Version der Applikation Portfolio als Open Source-Software veröffentlicht. Im Zusammenspiel mit der zweiten Applikationen Showroom steht ein CRIS zur Verfügung, das entsprechend der FAIR-Principles entwickelt wurde und ein einfaches Open Access Veröffentlichen ermöglicht. Die einzelnen Instanzen der Webapplikationen an den unterschiedlichen Institutionen können untereinander kommunizieren und daher für Benutzer/innen eine themenspezifische Suche über mehrere CRIS-Instanzen anbieten. Der vorgeschlagene Vortrag stellt die Funktionsweise der beiden Webapplikationen vor, informiert über den gewählten Ansatz der Softwareentwicklung (u.a. Suchtechnologie, Ontologie, Metadaten, Open Source) und gibt Aufschluss über die Anforderungen der Benutzer/innen, die mittels User Interface Design-Testing und Fokusgruppen erhoben werden konnten. Referenzen B. Bauer, A. Ferus: Österr. Repositorien in OpenDOAR und re3data.org: Entwicklung u. Status v. Infrastrukturen f. Green Open Access u. Forschungsdaten. In: Mitteilungen der VÖB, 71/2018, S. 70–86, doi.org/10.31263/voebm.v71i1.2037 (abgerufen 15.5.2019). N. Taubert: Fremde Galaxien u. abstrakte Welten. Open Access in Astronomie u. Mathematik. Soziologische Perspektiven. Bielefeld 2019.

Titel der Veranstaltung

34. Österreichischer Bibliothekartag

Veranstalter*innen

Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare , Büchereiverband Österreichs , Universitätsbibliothek Graz

Aktivitätenlisten

Ort

Adresse

  • Messe Graz, Graz, Österreich
  • Messeplatz 1
  • 8010 Graz
  • Österreich

Mediendateien

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Veröffentlicht Von: Florian Bettel | Universität für Angewandte Kunst Wien | Veröffentlicht Am: 09. Mai 2022, 11:00 | Geändert Am: 24. November 2022, 09:16