Das Bewegte Wohnzimmer

  • Methode und Ergebnisse an der Schnittstelle von Kunst und Sozialwissenschaft
Beitrag in Sammelband

Autor*innen

Florian Bettel , Aleksandra Ptaszyńska

Ort, Datum

Wien, Österreich, New York City, NY, USA, 2012

Schlagwörter

Kulturwissenschaft, Gemeindebau, Politikwissenschaften, Zugehörigkeit

ISBN/ISSN/ISMN, DOI

Abstract

Wie und was kann eine Methode an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft zur Untersuchung von Zugehörigkeit und Grenzziehung im Kontext von Ethnizität beitragen? Das Bewegte Wohnzimmer, das das Projektteam Living Rooms im Zuge des interdisziplinären Projekts Living Rooms: The Art of Mobilizing Belonging(s) entwickelt hat, widmet sich dieser Fragestellung. Das Bewegte Wohnzimmer ist ein imaginierter Raum, der als Installation im Reumannhof zu einem realen, physisch erlebbaren Wohnzimmer geworden ist. Bewegt ist es in zweierlei Hinsicht: Zum einen ist es eine Anordnung von Aufgaben, die an eine Gruppe von BewohnerInnen des Gemeindebaus gestellt und die von dieser Gruppe innerhalb des Raumes sprachlich und gestalterisch behandelt werden. Zugleich ist das Bewegte Wohnzimmer ein Hinweis auf „bewegte Zugehörigkeiten“ und verweist darauf, dass Zugehörigkeit nicht statisch, nicht fix ist, sondern fluide und veränderbar. Die TeilnehmerInnen erfahren, dass „bewegte Zugehörigkeiten“ AkteurInnen benötigen, die gestalten und verändern, einrichten und bewegen, Grenzen ziehen und verschieben. Sie tun dies mit Rückgriff auf Erfahrungen und Annahmen, Vermutungen und Stereotypisierungen – im Bewegten Wohnzimmer manifestieren sich diese Vorstellungen in einem begehbaren Raum. Im vorliegenden Beitrag stellen wir die theoretisch-methodischen Überlegungen vor, die zur Einrichtung und Realisierung des Bewegten Wohnzimmers geführt haben, und skizzieren Forschungsdesiderate in der Kunst und in den Sozialwissenschaften. Daran schließt die Beschreibung der Forschungsdurchführung an, nämlich wie die Gruppen der TeilnehmerInnen zusammengestellt worden sind, wie der Ablauf ausgesehen hat und woraus das Datenmaterial besteht. Im abschließenden Teil präsentieren wir Ergebnisse und Einblicke in Grenzziehungsprozesse zu Zugehörigkeit. Im Bewegten Wohnzimmer zeigt sich, dass die TeilnehmerInnen die multidimensionale Kategorie „Ethnizität“ nicht in simple Pauschalisierungen verengen, sondern dass die beschriebene Methode eine fortwährende Reflexion von Grenzziehungsprozessen begünstigt.

Band, Seiten

245–270

Sprache, Format, Material, Ausgabe/Auflage

Deutsch

Aktivitätenlisten

Mediendateien

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Veröffentlicht Von: Florian Bettel | Universität für Angewandte Kunst Wien | Veröffentlicht Am: 09. Mai 2022, 11:48 | Geändert Am: 24. November 2022, 09:33