Beschreibung
Begonnen hat die Stadt ihre Bautätigkeit in der Ersten Republik. Als das Rote Wien 1920 als Bundesland Steuerhoheit erhielt, führte Finanzstadtrat Hugo Breitner sowohl eine Wohnbau- als auch eine Luxussteuer ein, um den kommunalen Wohnbau zu finanzieren.
Bis zum Bürgerkriegsjahr 1934 entstanden 382 Gemeindebauten mit insgesamt 65.000 kleinen, aber praktisch geschnittenen Wohnungen. 199 Architekten hatten das Ziel, nicht nur leistbaren Wohnraum zu schaffen, sondern den Proletariern Wiens ein neues Gemeinschafts- und Zugehörigkeitsgefühl zu vermitteln.
Wie es um deren Zugehörigkeitsgefühl heute bestellt ist, erforschte Sieglinde Rosenberger mit dem Kunst- und Kultursoziologen Florian Bettel und der Politologin Julia Mourão Permoser in dem Buch "living rooms - Politik der Zugehörigkeiten im Wiener Gemeindebau".