Being Moved & Finding Home

Simon Mayer
Institut für Bildende & Mediale Kunst, Ortsbezogene Kunst
2024W, Vorlesung und Übungen (VU), 2.0 ECTS, 2.0 SemStd., LV-Nr. S05231

Beschreibung

Being Moved & Finding Home:

BUILDING BRIDGES

"Queering, Tradition and the feeling of home"
A workshop on bubbles and bridges.

Discussions, sharing practices, selfcare, dance, movement&voice work.

Zu welcher Blase gehöre ich? Wo fühle ich mich zu Hause?
Wie baue ich Brücken zwischen den Blasen, zu denen ich gehöre? Wie baut meine künstlerische Praxis diese Brücken?

In Zeiten von Krieg und Krisen, in denen mangelnder Dialog und kalte Distanz oft über Gemeinsamkeiten und Mitgefühl herrschen, ist die Kunst des Brückenbauens nötiger denn je.

Stell dir vor, du startest ein partizipatorisches Projekt auf dem Land in Österreich, bei dem du mit verschiedenen Communities interagierst, die weit entfernt sind von deiner Denkweise und deiner "Blase". Wie kann man eine gute Basis für dieses Projekt schaffen? Wie kann man sich auf dieses Arbeitsfeld einstimmen? Wie kann man nachhaltig arbeiten (künstlerisch und für das eigene Wohlbefinden)?


In diesem Workshop wird das Thema "Brücken bauen" und "Heimat finden" im Mittelpunkt stehen. Besonders bei ortsspezifischen, partizipatorischen oder immersiven Projekten interagieren wir oft mit Orten, Schauplätzen, Gemeinschaften oder Menschen außerhalb unseres persönlichen Kontexts oder unserer Blase. Das kann uns vor die Herausforderung stellen, das Feld, in dem wir arbeiten, zu verstehen und zu spüren. Da jede Brücke ein gutes Fundament braucht, werden wir uns darüber austauschen, wie wir eine gute Basis für unsere "Brückenbau"-Projekte schaffen können.

Dieser Workshop zielt darauf ab, Werkzeuge und Erfahrungen (Performance-Praktiken, körperliche Übungen/Erfahrungen, Schreiben, Dialog) auszutauschen, um zu reflektieren und zu üben, wie man auf sichere und nachhaltige Weise Brücken baut - zuerst zu mir selbst, dann zu den anderen und innerhalb des Kollektivs/Projekts.

Auf diese Weise entdecken wir, wie wir interagieren und mitgestalten können, indem wir eine Brücke zwischen unserem Wohlbefinden und unserer künstlerischen Praxis schlagen und dabei unsere eigenen Grenzen und die Grenzen anderer respektieren.
Um ein anschauliches Beispiel zu haben, werde ich mein Projekt "Volxfest" vorstellen, das kürzlich im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt Bad Ischl/Salzkammergut präsentiert wurde. Ein Projekt, das sich auf die Kunst und die Kraft des Feierns, Tradition und Queerness, den körperlichen Ausdruck von "Heimat", Identität & Vielfalt und die Interaktion mit lokalen Gemeinschaften (z.B. Volkstanzgruppen und Queer-Communities) durch die gemeinsame Gestaltung eines Festes konzentriert. Ich werde meine Erfahrungen mit der Schaffung eines partizipatorischen/immersiven und ortsspezifischen Projekts an sehr konservativen und traditionellen Orten teilen und erläutern, wie das Projekt seinen Weg gefunden hat, mit diesen engen Strukturen zusammenzuarbeiten. Und davon ausgehend werden wir unsere eigenen Projekte der Interaktion entwickeln.

Die Arbeit von Simon Mayer zeichnet sich dadurch aus, dass er Orte der Interaktion zwischen Welten, Menschen, Kontexten und Perspektiven schafft, die sich kaum begegnen. Mit anderen Worten: Er baut Brücken. Simon wird seine Arbeit als hybrider Künstler (Musiker/Komponist, Choreograph/Tänzer, Kurator, Moderator) vorstellen, der zwischen Projekten für klassische Blackbox-Theater (hauptsächlich in Städten) und ortsspezifischen, partizipatorischen, interaktiven Kunst- und Gemeinschaftsprojekten (hauptsächlich auf dem Land) hin und her springt.

Er wird seine Forschungen und künstlerischen Arbeiten rund um das Thema "Brücken bauen" - mit Schwerpunkt auf ortsspezifischen Projekten - durch Videos, Diskussionen und konkrete physische Praktiken vorstellen. Von der Brücke zwischen Stabilität und Instabilität - den "Zuständen des Bewegtseins" (Flow- und Trance-Zustände) bis hin zu seiner Arbeit rund um Heimat, Stabilität und Tradition. Die Brücken zwischen Tradition (traditioneller Tanz, Musik, Bräuche), Queerness und zeitgenössischen/experimentellen Ansätzen (Schaffung neuer Traditionen). Die Brücken der Interaktion zwischen Performer und Publikum und die Brücke zwischen verschiedenen Gemeinschaften innerhalb eines Gemeinschaftsprojekts. Mit anderen Worten: In diesem Workshop geht es um die Kunst der Interaktion. Interaktion zwischen Instabilität und Stabilität.
Er wird Übungen zum Aufbau einer starken Basis für jedes künstlerische Projekt durch Bewegung, Stimm- und Atemübungen, Selbstfürsorge- und Selbstermächtigungsübungen und durch die Suche nach körperlichen Antworten auf die Fragen vermitteln: "Lieber Körper, was möchtest du mir gerade nicht beibringen? Was brauchst du?"
Diese Fragen führen in die Auseinandersetzung mit unserem Verständnis und Gefühl von "Heimat und Tradition". "Was bedeutet Heimat für mich? Was bedeutet Tradition für mich? Was ist ein körperlicher Ausdruck oder eine Verkörperung von Heimat?" ... und wie lässt sich das in meine künstlerische Praxis übersetzen.
Wie kann ich eine neue/meine eigene Tradition oder ein Gefühl von Heimat erfinden? Und wie kann dies eine Grundlage für meine künstlerische Praxis und für das Verständnis traditioneller Gemeinschaften bilden, mit denen ich in meinen Projekten arbeiten könnte?

Mehr Info unter:

www.simonmayer.at

 

Prüfungsmodalitäten

Minimum 80% Präsenz

Anmerkungen

Bitte bring eine Yogamatte, bequeme Kleidung zum Bewegen, Wachsmalkreiden (z.B. Jolly) und A3-Papier zum Zeichnen mit.

Schlagwörter

Site Specific Art, Music, Movement, Well Being, Tradition&Queering, Arts Communication, Participatory Performance, Performer Facilitator Training

Termine

10. Jänner 2025, 10:00–11. Jänner 2025, 15:00 Seminarraum Ortsbezogene Kunst und Skulptur und Raum , „10-15:00 on both days“
17. Jänner 2025, 10:00–18. Jänner 2025, 16:00 APL Studio, Georg-Coch-Platz 2, 1010 Wien, Hochparterre , „10-16:00 on both days“

LV-Anmeldung

Von 26. August 2024, 00:00 bis 04. November 2024, 00:00
Per Online Anmeldung

Bildende Kunst (2. Studienabschnitt): Technischer Kontext künstlerischer Praxis: frei wählbar aus technischer Kontext künstlerischer Praxis 605/203.80

Mitbelegung: nicht möglich

Besuch einzelner Lehrveranstaltungen: nicht möglich