#5 Round Table Kanon_befragen

Text

“Zu Beginn der Filmgeschichte standen die Frauen als Pionierinnen neben den Männern. Das wird jedoch nur in wenigen filmhistorischen Werken erwähnt. Die Frauen sind schnell ausgeschaltet worden”, schreibt die Redaktion der ersten Ausgabe von Frauen und Film 1974. Aktuell besteht der Filmkanon der Bundeszentrale für politische Bildung aus 35 Filmen die alle von männlichen Regisseuren sind. Hier zeigt sich ganz deutlich: Kanonbildung bedeutet immer auch etwas auszulassen, zu übersehen, zu ignorieren und damit am Ende auch auszulöschen. In diesem Panel möchten wir den Fragen nachgehen: Wie formiert sich ein Kanon? Welche Perspektiven, Erzählweisen und Ästhetiken bleiben außen vor? Inwiefern sind kanonische Prozesse von gewaltsamen machtvollen Dynamiken, “epistemischer Gewalt” (Gayatri Chakravorty Spivak 1988) durchzogen? Welche Ausschlüsse werden aufgrund von sex, race und class reproduziert? Gemeinsam mit Medienwissenschaftler:innen und Filmemacher:innen möchten wir den Filmkanon als Ort der Wissensproduktion befragen. Wie können wir den Kanon durchkreuzen, irritieren, möglicherweise auch verlassen? Welche Formen der kritischen Wissensbildung können wir imaginieren? Die Panelreihe wurde kuratiert von Pary El-Qalqili

Vortragende