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Ausgangspunkt der Texte, Interviews und künstlerischen Beiträge von Scriptings#47 „Man schenkt keinen Hund“ sind die konkreten vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge autorisierten Deutschlehrwerke für die sogenannten „Integrationskurse“ für Zuwander*innen. In der Menge der auf dem Markt erhältlichen Lehrwerke wird Migration und ihre Akteur*innen in erster Linie aus der Perspektive eines nationalen Blickregimes gezeigt und erzählt, wobei sich die als repräsentativ vorgeführte „deutsche“ Mehrheitsgesellschaft als Normalität ins Zentrum rückt – scheinbar unberührt von Migrationsbewegung. Es geht „Man schenkt keinen Hund“ darum, über eine Vielfalt an Perspektiven der Beitragenden – Künstler*innen, Theoretiker*innen, Aktivist*innen sowie Kursteilnehmer*innen und Dozent*innen –, das in den Lehrwerken, ihren Bildern und Texten, eingeschriebene Verständnis einer Kultur als Ausdruck homogen gedachter nationaler Identität zu problematisieren. Das heißt aus analysierenden Detail-Anschauungen und künstlerischen Bearbeitungen eine Kritik des Konzepts sowie des staatlichen Instruments „Integration“ zu formulieren besonders vor dem Hintergrund aktuell und zyklisch immer wieder geführter Debatten um „Wertegemeinschaft“ und „Leitkultur“.