Beschreibung
Spiel gehört zu den elementaren Kulturtechniken der Menschheit. Keine Kindheit war je ohne Spiele, keine Gesellschaft ist vorstellbar ohne sie. In der gemeinsamen Diskussion, im Rahmen von Exkursionen und Gastvorträgen und durch die individuelle Forschungsarbeiten der Teilnehmer*innen untersuchen wir im Seminar – Spiel als widersprüchliche und vieldimensionale kulturelle Praxis, gehen den – kulturhistorischen Entwicklungen einzelner Spiele als Prozesse transkultureller Veränderungen und des permanenten Austausches nach, und befragen kritisch – den Spielebegriff und seine aktuelle Ausweitung auf das, was in der Kultur des Bürgertums über lange Zeit als außerhalb des Zauberzirkels angesehen wurde. Im Sommersemester 2023 widmen wir uns im Speziellen den „dunklen Farben des Spiels“, und zwar (a) dem Verhältnis von Spiel und Formen des Wahns, (b) der Spielsucht, (c) Spiel und Formen der Zwangserkrankung (Zwangshandlungen, Zwangsgedanken) und schließlich (d) Spiel in der „Dunklen Triade“ (dark triad). Das Seminar wird in Zusammenarbeit mit dem Anton Proksch Institut und dem Masterstudium Experimental Game Cultures veranstaltet. *** Abb.: Robert Payer-Gartegen (Pajer-Gartegen): Spieler. 1920, Wien Museum Inv.-Nr. 114748/2, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/189146/).
