Medienverbundenheit des Wissens: Dokumentarische Methode meets Walkthrough – FIS unter der Lupe

  • Jahrestagung der Gesellschaft für Medienwissenschaft 2021
Panel

Organisers/Management

Przyborski, Aglaja , Moritz Meister, , Florian Bettel , Gesellschaft für Medienwissenschaft

Date

  • 24 September 2021– 10:45–12:15 Innsbruck Universität, Innsbruck, TR, Österreich

Keywords

Cultural Studies, Technical History, History of Science, Digital Humanities, Media Theory, Theory of Science

Abstract

Was ist der Ertrag von Wissenschaft? Theoretisch gefasstes Wissen – zunehmend aber erst, wenn es durch das Nadelöhr Forschungsinformationssystem (FIS; engl. CRIS) passt. Als scheinbar stille Ökonomisierungshilfe für die ‚Output‘-Kontrolle und -Darstellung (u.a. Wissensbilanzen) sind FIS heute zentrale Schnittstellentechnologien und damit nicht nur ‚kritische Infrastruktur‘, sondern zugleich mächtiger Faktor in der universitären Wissensökologie. Metriken, Zugriffsrechte und Sichtbarkeiten dynamisieren strukturale Machtgefälle, häufig bereitgestellt und gesteuert von außeruniversitären Digitalkonzernen. Wie können soziomediale Praktiken im Feld von FIS als Teil des Herstellungsprozesses ‚wissenschaftlichen‘ Wissens rekonstruiert werden? Zentrale Idee des laufenden experimentell-partizipativen Wissenschaftsforschungsprojekts, das die Basis unseres Beitrags liefert, ist der Vergleich eines kommerziellen FIS (Pure/Elsevier) mit einer alternativen Applikation (Portfolio & Showroom, portfolio-showroom.ac.at), die aus einem öffentlich geförderten Projekt auf Open-Source-Basis entsteht. Entlang des Praxeologischen Kommunikationsmodells (Przyborski 2018) wollen wir implizite Orientierung, die in derartige Systeme eingelassen sind, rekonstruieren. Drei mediale Dimensionen von FIS werden untersucht: – Produktion (context of creation): durch Gruppendiskussion (GD) mit den EntwicklerInnen von P&S, aus-gewertet mittels Dokumentarischer Methode. – Konkretes Medienangebot (media offer): mittels enaktivem Walkthrough (Light et al. 2018) durch das User Interface von P&S und vergleichend Pure. – Rezeption (context of use): GD mit Forschenden unterschiedlicher Disziplinen, die praktisches Erfahrungswissen zu P&S bzw. Pure besitzen. Auf der GfM-Konferenz 2021 werden wir Ausschnitte unseres empirischen Materials (z.B. transkribierte Passagen der Gruppendiskussionen, Screenshots aus User Interfaces, ‚Feldnotizen‘ aus den Walkthroughs) präsentieren und gemeinsam interpretieren.

Lecturers

Florian Bettel , Moritz Meister, , Przyborski, Aglaja , Slunecko, Thomas

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  • Innsbruck Universität, Innsbruck, TR, Österreich
  • Innsbruck
  • Österreich

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Published By: Florian Bettel | Universität für Angewandte Kunst Wien | Publication Date: 09 May 2022, 11:41 | Edit Date: 24 November 2022, 09:30