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Blut ist dicker als Wasser: Auf Youtube sind seit einigen Jahren Videos populär, auf denen Menschen vor laufender Kamera ihre Gentests öffnen. Die Ergebnisse verorten den Genpool der Getesteten auf dem Globus. Ein neues Genre führt die Dramen einer verunsicherten Gesellschaft vor: Die Genforschung soll heute allein darüber bestimmen, was Menschen miteinander verbindet. In den Videos kollidieren aber genetische Abstammung, nationale Identität und sorgsam gepflegte Familiengeschichten. Warum suchen Menschen überhaupt in ihrem Blut nach ihrem Selbstverständnis? “Kein schöner Archiv” dokumentiert seit 2018 das immaterielle Erbe der postmigrantischen Gesellschaft. Dazu gehört auch das historisch bedingte Wissen um Abstammung, Herkunft und Verwandtschaft. Ein Abend über Herkunft und Heteronormativität: Ahnenforschung als längst vergessen geglaubte Kulturtechnik. Nach drei Ausgaben am HAU 2019 kehren Michael Annoff und Nuray Demir mit einer Weihnachtsausgabe von “Kein schöner Archiv” zurück. Mit: Hengameh Yaghoobifarah, Nanna Heidenreich, Sabuha Salaam and Joana Tischkau. Produktion: Michael Annoff und Nuray Demir. Gefördert durch: Spartenoffene Förderung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa. In Kooperation mit: HAU Hebbel am Ufer.