Text
Anfang der 1950er Jahre wagte Wien ein soziales Wohnexperiment. Die Stadtverwaltung setzte flache Reihenhaussiedlungen auf die Grünflächen ihrer Gemeindebauten. In den Wohneinheiten lebten ausschließlich alte Menschen. Die Heimstätten für alte Leute wurden als Lösung für die Probleme einer überalterten Gesellschaft gehandelt. Ihre Einbettung in das soziale Gefüge des Gemeindebaus ermöglichte ein selbstbestimmtes, barrierearmes Leben inmitten einer Gemeinschaft. Die "Alte-Leute-Siedlungen" wurden über die Grenzen des Landes gefeiert. Heute sind sie vergessen. Selbst die Stadtverwaltung weiß nichts mehr von ihrem Pionierprojekt.