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Auftakt-Tagung des Netzwerks „Gender und Migration @ Niedersachsen“, an der G.A. Universität Göttingen, Tagungskonzeption: Nanna Heidenreich (zu dem Zeitpunkt: Braunschweig), Sabine Hess (Göttingen), Johanna Neuhauser (Osnabrück), Simona Pagano (Göttingen), Helen Schwenken (Osnabrück). Mit dem Paradigma der ‚Feminisierung der Migration‘ wurde auf den male bias der Forschung wie auch auf die zentrale Rolle von Frauen in Migrationsbewegungen hingewiesen. Darüber hinaus sollte der Blick aber auf die multiplen, ungleichzeitigen und widersprüchlichen Einschreibungen, Anrufungen und Effekte von Gender und Sexualitäten in Migrationsprozessen erweitert werden. Denn die Überbelichtung des differenztheoretischen Paradigmas der Feminisierung läuft Gefahr, stereotype Geschlechtszuschreibungen, Zweigeschlechtlichkeit und Heteronormativität weiter zu stabilisieren. Die Tagung möchte einen differenzierten Blick auf zentrale Felder des vergeschlechtlichten Regierens von Migration und Flucht, dessen ökonomischen Dimensionen als auch auf Praktiken und Begehrensformen der migrantischen Akteur_innen werfen. Ziel ist es, Konzepte auszuloten, die der Prozesshaftigkeit und Ungleichzeitigkeit von Migrationsbewegungen und den in sie eingeschriebenen Machtverhältnissen gerecht werden.