Grenzen

  • Kurzfilmwettbewerb
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1. Preis: Borderline, Liddy Scheffknecht Jurybegründung von Helmut Konrad In der bipolaren Welt der Nachkriegsjahrzehnte waren Ost- und Westeuropa durch eine markante Linie geteilt, den Eisernen Vorhang. Wohl liegt etwa Prag westlich von Wien oder Graz, war aber „Osten“, Teil jener anderen politischen und kulturellen Welt. Nunmehr fährt man von Litauen aus nach Westen, um in den „Osten“, in die russische Enklave Kaliningrad, zu gelangen, in die andere Welt und in die andere Zeitzone, die sich zwischen Polen und den Baltischen Staaten geschoben hat. Die Grenze, vor einigen Jahrzehnten eine bedeutungslose innersowjetische Linie, wurde wieder zur Scheidelinie. Sie durchschneidet willkürlich – wie uns Scheffknechts Film zeigt – eine völlig einheitliche Kulturlandschaft. Wie eine Wunde hat sich die Grenze eingeschlagen. Der starre Blick vom Wachturm aus komprimiert zwei Tage in dreißig Sekunden und zeigt die traurige Sinnlosigkeit einer politisch begründeten Barriere inmitten eines vereinten Europas.

Jury (Competition)

Helene Baur/Basis Wien, Zollamt Helmut Konrad/Historiker Gernot Rath/ORF Steiermark Peter Schernhuber/Diagonale Maria Motter Kinga Tóth/Stadtschreiberin Graz 2018/19 Elisabeth Fiedler/Institut für KiöR Steiermark

Award Ceremony

2019-08-05

Published By: Liddy Scheffknecht | Universität für Angewandte Kunst Wien | Publication Date: 09 May 2022, 11:48 | Edit Date: 24 November 2022, 09:33