Enaktivismus, Leben und Intelligenz
Lecturer
Date
- 25 June 2020–
Keywords
Dynamical Systems, Machine Learning, Artificial Intelligence, Cognitive Science, Systems Biology
Text
Enaktivismus, Leben und Intelligenz Teil 1: Enaktivismus – eine Einführung Teil 2: Leben und Enaktivismus Teil 3: Enaktivistische Künstliche Intelligenz Ist unser Gehirn ein effizienter Computer oder entziehen sich die Grundlagen von Leben und Bewusstsein jeder algorithmischen Beschreibung? Enaktivismus ist ein neues Paradigma in den Kognitionswissenschaften, das Kognition über die Grenzen eines Informationsprozessors hinaus denkt. Neurobiologe Francisco Varela, Psychologin Eleanor Rosch und Philosoph Evan Thompson legten 1991 den Grundstein zu diesem radikalen Perspektivenwechsel und veränderten damit das Verhältnis von Gehirn und Bewusstsein. In meinem Vortrag gebe ich eine Einführung in die Grundlagen des Enaktivismus und zeige auf wie unser Geist über die Grenzen des Gehirns hinaus geht. Danach bespreche ich neue Anwendungen der Theorie auf zwei zentrale Probleme der Kognitionswissenschaft: die Definition von Leben und den angeblichen Unterschied zwischen natürlicher und künstlicher Intelligenz. Ich argumentiere, dass wir bei der Erforschung dieser Phänomene noch am Anfang stehen und dafür Methoden benötigen, die über die Möglichkeiten der Analogie von Gehirn und Computer hinausgehen. Biographie Ich studiere Physik und Cognitive Science an der Universität Wien und beginne im Herbst 2020 meine Doktorarbeit in der Gruppe von Tarja Knuuttila. Im ERC Projekt “Possible Life: The Philosophical Significance of Extending Biology” erforsche ich Erweiterungen des Lebensbegriffs durch Quantenbiologie und Enaktivismus (http://www.possiblelife.eu/). Meine Methoden sind beeinflusst von Informationstheorie, Prozessphilosophie und Phänomenologie. Privat interessiere ich mich für Introspektion, betreibe Klimaaktivismus und bin begeisterter Gitarrist.
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