Beschreibung
Politisch ist der Gemeindebau ein umkämpfter Ort, an dem auch Grenzen gezogen werden, nicht jeder soll dazu gehören, manche sollen draußen bleiben: Zugehörigkeit ist nicht selbstverständlich. Die Performance „Das bewegte Wohnzimmer“ (Schauspiel: Kajetan Dick) macht sicht- und hörbar, wie Zugehörigkeiten bestimmt werden von Alter, Hobbies, Geschlecht oder der sozialen Schicht. Bewohner*innen von Gemeindebauten haben als Gruppen Wohnzimmer für eine andere ausgedachte Gruppe eingerichtet – ein Spiel, bei dem der Fantasie keine Grenzen gesetzt wurden. Grenzen zwischen Gruppen – jung/alt, Neuzugezogene/Alteingesessene, Arbeiter*innen/Künstler*innen – wurden entweder überdeutlich, oder in Frage gestellt, verschoben, neu gezogen, aber auch verworfen. Im Reumannhof präsentiert sich „Das bewegte Wohnzimmer“ als verdichtete Textcollage, die von Projektionen auf- und abbauender Räume ergänzt und herausgefordert wird.