Das gefräßige Auge. Oralität und Film.
- Oralität und Film.
Vortragende*r
Datum
- 13. November 2015–14. November 2015 Wien (Österreich)
Schlagwörter
Kunstwissenschaften, Medienforschung, Psychoanalyse
Beschreibung
Das gefräßige Auge. Oralität und Film. Auch wenn Distanz ein Grundbestandteil des voyeuristischen Blickdispositivs ist, so darf nicht übersehen werden, dass sich das Auge bisweilen auch als »gefräßiges Organ« (Ruhs 2010) gebärdet, ganz darauf aus, das Blickobjekt zu konsumieren. Bereits die Frühgeschichte des Films ist reich an Voyeuren, die sich des Schauobjekts – bisweilen unter Zuhilfenahme optischer Instrumente – zu bemächtigen suchen. Die Freßsucht des Auges ist für die Schaulust nicht minder konstitutiv als das Begehren nach Distanz. Voyeurismus ist folglich durch eine Doppelfigur gekennzeichnet: Einerseits und leitend durch die Kategorie der Distanz, andererseits und komplementär dazu durch die Suche nach Nähe, auch wenn ein Verschmelzen von Blicksubjekt und -objekt illusorisch bleibt.
Titel der Veranstaltung
Sigmund-Freud Vorlesungen 2015. Lust. Verschlingen. Alles.