Abstract
Die Geschichte der Pneumatik ist reich an Zukunftsentwürfen. Das vermeintlich simple Luft-unter-Druck-Setzen formte sich im Laufe von rund zwei Jahrhunderten zu immer waghalsigeren technischen Versprechungen aus, wovon sich kaum je eine erfüllte. Von der „Wind-Maschine“ zur Lösung der Energieproblematik um 1800, den pneumatischen Untergrundbahnen in London und New York Ende der 1860er-Jahre über eine in Wien geplante Bahn, in deren Röhrensystemen ein künstlicher Wind Särge zum neu errichteten Zentralfriedhof transportieren sollte, bis hin zu Robotern, die in näherer Zukunft sowohl pneumatisch denken als sich mithilfe von Druckluft auf der Venus fortbewegen sollen – Florian Bettel zeigt, wie diese Entwürfe von den Bemühungen zeugen, das im Überfluss vorhandene Material Luft auch heute noch technisch zur Anwendung zu bringen.