Handle with CARE?
Veranstalter*innen
Datum
- 03. Juli 2024 14:00–18:00 Universitätsstraße 7, Wien, Österreich (Neues Institutsgebäude (NIG), Hörsaal A (HS A), Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Neues Institutsgebäude (NIG), 4. Stock)
Schlagwörter
CARE-Principles, Archivwesen, Informationssysteme, Bilddaten, Digital Ethics, Digital Humanities
Beschreibung
Handle with CARE? Möglichkeiten und Herausforderungen für ethischen und sensiblen Umgang mit Forschungsdaten Workshop des Ethnographischen Datenarchivs (eda) gemeinsam mit der Ethnographischen Sammlung des InsHtuts (ESKSA) Die Ansprüche an Forschungen und an Forschungsdaten werden immer größer. Der Aufwand auch. Gerade in der Kultur- und Sozialanthropologie, bei der nicht nur bei, sondern auch gemeinsam mit beforschten Menschen Daten entstehen. Das bringt große Verantwortung mit sich. Besonders beim Umgang mit sensiblen Daten, Daten aus Gewalt-, Kolonial-, rassisHschen Kontexten. Die CARE-Prinzipien (CollecHve Benefit, Authority to Control, Responsibility, Ethics) für indigene Daten werden immer öVer als Lösungsansatz für alle diese ethischen Fragen herangezogen. Sie sind von indigenen AkHvist*innen nur für indigene Daten gedacht und entwickelt worden. Können diese Prinzipien auf andere, nicht-indigene Daten angewendet werden? Wenn ja, wie? Wie können wir in unserem Fach ethisch, respektvoll, möglichst kollaboraHv und gemeinwohl orienHert forschen und Daten sammeln und archivieren? Gibt es andere Ansätze? Und wie umgehen mit unseren vorhandenen Daten? Ob und wie können diese Daten dekolonialisiert und weitergenutzt werden? Wem gehören die Daten? In Vorträgen von ChrisHan Huber und Ingolf Ortner zum Thema „Beware! Take CARE! Überlegungen zum prakHschen Umgang mit sensiblen Daten im Forschungsdatenmanagement“ und von Veronika Kocher über „IMAGE+ und die Frage der prakHschen Anwendung von CARE Principles im Umgang mit Bildmaterial in Repositorien“ werden diese Fragen beleuchtet und danach diskuHert. Im Anschluss soll mit prakHschen Beispielen aus dem ethnographischen Datenarchiv, der Ethnographischen Sammlung des InsHtuts für KSA oder auch von Teilnehmenden diskuHert werden, welche Möglichkeiten es gibt, gut und ethisch vertretbar mit Forschungsdaten umzugehen.
Abstract
IMAGE+ und die Frage der prakHschen Anwendung von CARE Principles im Umgang mit Bildmaterial in Repositorien In den letzten Jahren ist eine Debare immer stärker in der Öffentlichkeit ausgetragen worden: Wie mit rassisHschen oder diskriminierenden Inhalten verantwortlich umgehen? Sei es der Sturz öffentlicher Statuen von Menschenhändlern, der Umgang mit bekannten Kinderbüchern, die neu aufgelegt werden und eine Revision erfahren oder Kunstwerke, deren rassisHsche Titel in digitalen Datenbanken überarbeitet werden und mithilfe einer Sternchen-Barriere gekennzeichnet sind – ein Wandel im Umgang mit diesen Inhalten ist festzustellen. Das Sammeln, Bewahren und Erforschen von Ressourcen ist darauf ausgelegt, diese zu erhalten und entsprechend der Textautonomie so abzubilden, wie sie sich präsenHeren – als Abbild einer GesellschaV. OVmals finden auf diesem Weg aber gerade die exklusiven und diskriminierenden Seiten einer GesellschaV Eingang in die historisch gewachsene Welt von Bibliotheken, Archiven, Sammlungen und Datenbanken und können hier ohne weiteren Kommentar verwendet werden. Auch in Bibliotheken, Archiven und Museen muss daher die Frage gestellt werden, welche Methoden Anwendung finden sollen, sodass rassisHsche und diskriminierende Inhalte nicht weiter reproduziert werden. Inwieweit und in welcher Form können archivarische Strukturen diverser und aktueller gestaltet, und wie auch andere gesellschaVliche PerspekHven abgebildet werden? GleichzeiHg scheint damit aber ein Konflikt mit dem bewährten Selbstverständnis dieser Einrichtungen unausweichlich.
Vortragende
Ort
Adresse
- Universitätsstraße 7, Wien, Österreich
- Universitätsstraße 7
- 1010 Wien
- Österreich
Mediendateien
- Dokument#1