„The Touch of Her Hand on the Film's Flesh". Carolee Schneemanns "Fuses" (1967)

  • Carolee Schneemanns "Fuses" (1967)
Vortrag

Vortragende*r

Datum

  • 11. März 2010 Wien (Österreich)

Schlagwörter

Kunstwissenschaften, Medienforschung, feministische Filmavantgarde

Beschreibung

Fuses (1964–1967) ist der erste Teil von Carolee Schneemanns autobiographischer Trilogie. Der 22-minütige Film zeigt die Künstlerin beim Sex mit ihrem Partner James Tenney, wobei die Kamera entweder auf einem Stativ befestigt war oder alternierend von Tenney und Schneemann bedient wurde. Noch vor Abschluss der Drehphase begann Schneemann das Filmmaterial manuell zu bearbeiten. Sie bemalte und stempelte es, färbte es ein, bleichte es, erhitzte es im Backofen, trug Wachs auf, malträtierte es mit einer Rasierklinge, setzte es der Witterung aus und imprägnierte einige Partien mit ihrem eigenen Urin. Alle diese Eingriffe zeugen von Schneemanns Misstrauen in die Fähigkeit der Kamera, intensive körperliche Empfindungen auch nur annähernd einfangen zu können. Erst eine taktile Auseinandersetzung mit dem Filmstreifen – „the touch of her hand on the film’s flesh“ (Schneemann) – sollte jene Unvermitteltheit vermitteln, die der physischen und psychischen Intensität eines Liebesakts angemessen schien.

Titel der Veranstaltung

Psynema.

Veranstalter*in

Wr. Arbeitskreis für Psychoanalyse; Wr. psychoanalytische Akademie; Synema
Veröffentlicht Von: Gabriele Jutz | Universität für Angewandte Kunst Wien | Veröffentlicht Am: 09. Mai 2022, 11:28 | Geändert Am: 24. November 2022, 09:28