900 Million Friends?

Lehrtätigkeit

Veranstalter*innen

Florian Bettel , ohnetitel – Netzwerk für Theater- und Kunstprojekte

Datum

  • 01. Oktober 2012–01. Februar 2013 Universität Salzburg, Salzburg, Österreich (Schwerpunkt Wissenschaft und Kunst)

Schlagwörter

Kulturwissenschaft, Bildende Kunst

Beschreibung

Unterschiedliche Zugänge zu Social Media und deren vielfältiger Einsatz im Kunst- & Kultursektor waren in den vergangenen Monaten im Fokus der Lehrveranstaltung „900 Million Friends?“ (Florian Bettel gemeinsam mit ohnetitel) des Programmbereichs Contemporary Arts and Cultural Production am Schwerpunkt Wissenschaft und Kunst. Die beiden Medienkünstler Günther Friesinger und Gordan Savičić ermöglichten den Studierenden eine abwechslungsreiche Auseinandersetzung mit künstlerischen Arbeiten im Kontext sozialer Medien. Sie präsentierten Projekte, die einerseits kulturelle, technische, rechtliche sowie sozio-ökonomische Aspekte von Social Media aufgreifen und sie andererseits als künstlerische Medien verwenden. Wie Kulturinstitutionen Facebook, YouTube, Twitter usw. einsetzen, veranschaulichte Katrin Petter am Beispiel ihrer Untersuchung in Salzburg. Aufbauend auf diesen Analysen sowie der theoretischen Verortung von Technik, Kunst und Kultur entwickelten die TeilnehmerInnen gemeinsam mit ohnetitel, dem Salzburger Netzwerk für Theater- und Kunstprojekte, unterschiedliche Social Media-Projekte. Diese setzen sich zum Teil kritisch mit der Technik auseinander und verwenden sie als künstlerisches Medium bzw. als Medium der Kulturproduktion. Präsentiert werden die einzelnen Positionen am 9. Jänner 2013, 18:00, an einem Ort, der anfangs eher ungewöhnlich anmutet, sich bei genauer Betrachtung jedoch als ideal für die gewählte Problematik erweist: die IKEA-Filiale Salzburg. Ähnlich wie im digitalen Zuhause sind die heimeligen Schauräume des „Welt-Raumausstatters“ (vgl. Der Spiegel, 50/2012), die Privatheit heucheln, den Richtlinien des Konzerns unterworfen – denn privat ist nur das, was nicht kommerziell zu verwerten ist. Bei ihrem Projekt „IG-Achselhöhle“ gehen Kathrin Bendner, Maja Beyreuther, Johanna Kronhofer, Sophia Vonier und Katja Weber von den sinnlichen Eigenschaften aus, die beim Check-In in die Social Media-Welt verloren gehen: Materialität, Geruch, Schmerz etc. passen in keines der standardisierten Formulare, die diesen Medien als Mensch/Maschine-Schnittstelle eigen sind. Verdeutlicht wird dies am Beispiel „Achselhöhle“. Sie schneidet neben Themen der Privatheit, Selbstdarstellung und des Schönheitsideals auch Ekel an. Auf Basis ihrer umfassenden Recherche zur Darstellung der Achselhöhle stehen die fünf IG-Mitglieder in den Räumen des Einrichtungshauses als Expertinnen zur Verfügung. Tobias Flock und Antonia Semmler stellen mit „ECOG – European Committee Of Overflowing Gratefulness“ eine Organisation vor, deren Ziel es ist, Danke zu sagen. Sie möchte die überschwängliche Freude der BürgerInnen der Europäischen Union bündeln, um sich gemeinsam für den Friedensnobelpreis 2012 zu bedanken. Was eignet sich hierfür besser, als zusammen zu musizieren und „Merci, Chérie“ von Udo Jürgens zu intonieren? Geht es nach ECOG, steht der Jänner 2013 im Zeichen der Dankbarkeit. Josef Kirchner schreibt gemeinsam mit befreundeten AutorInnen am „Face-Buch“. Ein Projekt, das sich der literarischen Frage verschrieben hat, was und wie viel Erzählenswertes auf Social Media-Seiten zu finden ist. Gelesen werden die Texte von den AutorInnen selbst, das Publikum kann es sich währenddessen auf Ektorp, Tullsta und Klippan gemütlich machen. Dass Facebook als „Assessment-Center der alltäglichen Lebensführung“ (Carolin Wiedemann) eine stark kompetitive Seite hat, thematisieren Dilara Akarcesme, Katrin Galler, Katharina Höllmüller, Martina Kube, Marietta Mühlfellner, Katrin Nagovnak, Birgit Ortner und Eva Pfeffer. Sie haben das „Friends Quartett“ kreiert, das dieses agonale Element in ein Spiel übersetzt, bei dem man seine FreundInnen wortwörtlich verzocken kann. Einblick in den Alltag einer wiederentdeckten antiken Göttin gewährt das virtuelle Tagebuch „Venus Liebesgöttin“. Katrin und Marlies Berger sowie Julia Demel begleiten die ins 21. Jahrhundert katapultierte Venus auf ihrem Weg durch das Einrichtungshaus, wo sie für ihr neues Zuhause die passenden Möbel und Accessoires zu finden versucht.

Vortragende

Florian Bettel , Friesinger, Günther , Katrin Petter , Gordan Savicic

Ort

Adresse

  • Universität Salzburg, Salzburg, Österreich
  • Salzburg
  • Österreich

Mediendateien

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Veröffentlicht Von: Florian Bettel | Universität für Angewandte Kunst Wien | Veröffentlicht Am: 09. Mai 2022, 10:58 | Geändert Am: 24. November 2022, 09:14