Playing Across the Board

  • Transmediale, intermediale und materielle Dimensionen des Brettspiels
Workshop

Veranstalter*innen

Podrez, Peter , Schmidt, Hanns Christian

Datum

  • 13. September 2024–14. September 2024 13:30 Universität zu Köln, Köln, NW, Deutschland (Graduate School for the Humanities Cologne)

Schlagwörter

Spielforschung, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medienanalyse

Beschreibung

Playing Across the Board Transmediale, intermediale und materielle Dimensionen des Brettspiels Das Brettspiel stellt eine der ältesten Ausdrucksformen des menschlichen Spieltriebs überhaupt dar. Es ist ein handgefertigtes Objekt, das uns durch die Jahrtausende hinweg in nahezu allen Zivilisationen begegnet. Darüber hinaus lässt es sich auch als Medium perspektivieren (Booth 2021): Als Artefakt, das ästhetische Erfahrungen, systemische Auseinandersetzungen und Regelhaftigkeiten vermittelt und als ‘Miniaturlaboratorium’ (Zimmerman 2022, 12) in vielerlei Hinsicht die Welt an ihrem jeweiligen Ort, in ihrer jeweiligen Zeit und in ihrer jeweiligen Gesellschaft spiegelt. Es ermöglicht innerhalb eines geschützten Raums den Umgang mit Kontingenzphänomenen und bietet uns die Möglichkeit zum eigenständigen Handeln. Dabei hat es sich im Laufe der Zeit an verschiedene gesellschaftliche, politische und technologische Veränderungen angepasst und nicht nur neue Formen und Funktionen angenommen, sondern ist auch zu einem virulenten Träger von Bedeutungen, Ideologien und Weltanschauungen avanciert. Als solches lehnt sich das Brettspiel häufig an Topoi der populären Kultur an – und wird somit auch zu einem Medium der Remediation (Bolter/Grusin 2000), der Intermedialität (Schröter/Paech 2007) und Transmedialität (Jenkins 2006). Inspiriert von Paul Booths Board Games as Media (2001) wollen wir untersuchen, wie sich Brettspiele in Medienkulturen verorten, d. h. welche Spuren anderer Medien sie in sich tragen und wie sie über mediale Grenzen hinausreichen. Wir möchten dabei insbesondere Adaptionsprozesse in den Blick nehmen, transmediale Erzählstrukturen (Jenkins 2006) fokussieren und die Rolle der Materialität von Brettspielen (GamesCoop 2020) berücksichtigen. Wir fragen, wie Brettspiele mit anderen Medien interagieren, wie sie ihre eigenen medialen Eigenschaften und Grenzen ausloten, wie sie materielle und immaterielle Aspekte verbinden und wie sie unterschiedliche Zielgruppen und Spielweisen ansprechen und ermöglichen. Erweiterte Themenschwerpunkte umfassen Adaptionen aus anderen Medien, Brettspiele als Ausdruck innerhalb von Verwertungsketten kulturindustrieller Franchises, transmediale Erzählstrukturen, die Beziehung von Spielmechaniken und narrativen Motiven, intermediale Bezugnahmen (Rajewsky 2002) sowie versteckte Anspielungen und mediale Weiterentwicklungen. Wir laden Forscher:innen und Expert:innen aus Medien- und Kulturwissenschaften und verwandten Disziplinen herzlich ein, Beiträge für unseren zweitägigen Workshop zum Thema "Playing Across the Board” einzureichen. Ziel dieses Workshops ist es einerseits, auf der inhaltlichen Ebene ein vertieftes Verständnis für die dynamischen Wechselwirkungen zwischen Brettspielen in ihren transmedialen, intermedialen und materiellen Kontexten zu entwickeln. Andererseits wollen wir auf der Ebene des wissenschaftlichen Dialogs einen immer noch viel zu selten existierenden Rahmen bieten, innerhalb dessen sich Akteur:innen, die sich in ihrer Forschung mit Brettspielen beschäftigen, austauschen können. Erweiterte Themenschwerpunkte umfassen unter anderem: - Adaptionsphänomene: Untersuchungen zur allgemeinen Übertragung von Film(reih)en (z.B. Alien, Jaws, The Thing), Fernsehserien (z. B. Firefly), Romanen (z. B. Der Herr der Ringe, Die Säulen der Erde) und digitalen Spielen (z. B. Pacman, Donkey Kong, Tetris) ins Medium Brettspiel, einschließlich inoffizieller Adaptionen (etwa Nemesis zu Alien) - Narrative Motive und Spielmechaniken: Analyse der Übertragung von narrativen und ästhetischen Leitmotiven in die Spielmechaniken des Mediums Brettspiel, insbesondere hinsichtlich transmedialer Konvergenzprozesse und Storytelling - Intermediale Bezugnahmen und Kombinationen: Exploration von Spielen, die verschiedene Medien integrieren oder auf sie Bezug nehmen - Easter Eggs, Retro-Hommagen, Nostalgie: Betrachtung der Rolle von direkten oder impliziten Anspielungen und Hommagen auf referenzierte Medien - Mediale Weiterentwicklungen und Kombinationen: Untersuchungen, wie Spiele über Medien und Materialitäten historisch hinweg entwickelt und kombiniert werden, z. B. von Tangram zu Tetris und von Tetris zu Blokus - Theorien und Methoden: Ansatzpunkte zur Diskussion von theoretischen Ansätzen einer transmedial argumentierenden Brettspielforschung sowie zu Forschungs- und Untersuchungsmethoden für die Analyse transmedialer Brettspiele

Vortragende*r

Ort

Adresse

  • Universität zu Köln, Köln, NW, Deutschland
  • Sibille-Hartmann-Straße 6
  • 50969 Köln
  • Deutschland

Mediendateien

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Veröffentlicht Von: Veronika Kocher | Universität für Angewandte Kunst Wien | Veröffentlicht Am: 05. September 2024, 08:47 | Geändert Am: 03. Oktober 2024, 14:27