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Gegenstand der Dissertation sind 40 ausgewählte österreichische Amateurfilme aus den 1920er und 1930er-Jahren, die aus der Sammlung des Österreichischen Filmmuseums stammen. Die zeitliche Eingrenzung korrespondiert einerseits mit der Einführung der Schmalfilmkamera Pathé Baby zu Beginn der 1920er Jahre und andererseits mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939, der Amateurfilmpraktiken unterbrach. Für die Untersuchung des Korpus werden zwei theoretisch-methodische Herangehensweisen kombiniert: eine seriell-ikonografische und eine mikroanalytischen Filmanalyse. Der erste Teil der Arbeit (bis inklusive Kapitel 4) widmet sich den Motiven und Formen der Filme, der zweite Teil dem Thema Mobilität. Ausgangspunkt der Dissertation ist eine Kritik an der gängigen Forschungspraxis. Obwohl in der Fachliteratur zum Amateurfilm vielfach von repetitiven und stereotypen Inhalten die Rede ist, wurden Themen und Motive bislang nicht fundiert untersucht. Mit einer für den Film adaptierten ikonografischen Analyse (daher „seriell-ikonografisch“), die nicht nur auf Inhaltliches, sondern auch auf Formales fokussiert, gelingt es Sarah Lauß, eine solide Basis für ihre anschließende Untersuchung des Mobilitätsthemas zu schaffen. Die Bildung von Kategorien und Entwicklung von Bildtypen und das Design dieses bewegtbildspezifischen Systems ist methodisch innovativ und gestattet es, größere Bildmengen zu untersuchen und das Vorkommen bestimmter Themen und Motiven in Amateurfilmen quantitativ zu begründen. Die im zweiten Teil der Arbeit enthaltenen Case Studies demonstrieren die enge Verschränkung von Technik (das Bewegtbild der Schmalfilmkamera) und Thema, da, wie Sarah Lauß herausarbeitet, Mobilität (Gehen, Fahren) vielfach Anlass des Filmens ist. Positiv anzumerken ist auch die Einbeziehung von so genannter „Ratgeberliteratur“, die eine wertvolle Quelle für Standardisierung und Normierung im Amateurfilmbereich darstellt.