Steirischer Herbst 2007

Vor vier Jahren wurde "SoS-State of Sabotage" vom österreichischen Künstler Robert Jelinek gegründet: ein richtiger Staat. Aber einer, der überall ist. Ein territoriales Phantom also, ein Staat ohne definiertes Gebiet. SoS-Staatsbürger sind nomadisierende Gruppen. Dort, wo sich "SoS-State of Sabotage" manifestiert- von Australien bis Österreich - unterwandert er bestehende Systeme durch die Aufhebung staatlich geregelter Bodengüter und Grenzziehungen. Während des steirischen herbst wird in The Theatre am Karmeliterplatz ein SoS-Konsulat eröffnet und im Stadtzentrum eine Autoparklücke zum offiziellen Konsulatsparkplatz umfunktioniert, den SoS-Staatsbürgerinnen und Staatsbürger mittels eines eigens angefertigen Parkometers kostenlos nutzen können. (aus: Programm: Steirischer Herbst 2007)

Dem permanenten Zustand des Online-Seins, derTeilung oder Multiplizierung unserer Identitäten in verschiedene Milieus folgt oft das Gefühl des Ausgeliefert-Sein, das kleinteilige Welten ebeno erzeugt wie allzu simple Lösungen. Kann die Spannung, die sich aus der globalisierten Welt ergibt, in die Gefühle unseres Ichs verlagert werden? "Gestures of Infinity" geht vom Pathos der Emotion aus und bearbeitet künstlerische Gesten, die dem Fundus der Religion entlehnt oder aus ihm heraus entwickelt sind. (aus: Programm: Steirischer Herbst 2007)

Die Frage nach dem Verhältnis von Kunst und Öffentlichkeit war für den steirischen herbst in den vierzig Jahrens seines Bestehens immer eine Schlüsselfrage: Schließlich bewegt sich ein zeitgenössisches, streibares Festival, das einerseits international ausgerichtet ist, andererseits stark lokal verwurzelt, in einem besonderen Spannungsfeld der Öffentlichkeiten- zwischen Liebe und Skandal. (...) "Reading Back And Forth" lädt sieben Künstlerinnen und Künstler ein (...) Fragen nachzuspüren und in Auftragsarbeiten spezifische Lesearten der Geschichte und der Gegenwart des Festivals zu entwickeln. (aus: Programm: Steirischer Herbst 2007)

Ausgerechnet in Graz startete Ilja Kabakov, der international erfolgreichste russische Gegenwartskünstler, seine Weltkarriere. Seit damals, den späten 1980er Jahren, erweis sich die Stadt immer wieder als ein geeigneter Ort für Begegnungen von Moskauer und Grazer Künstlerinnen und Künstern (...). "Moskau-Graz" ist komplementär zur Ausstellung "Graz-Moskau" die 2005 in Russland stattfand und untersucht die Wege der Überschneidungen und Berührungspunkte von Künstlerinnen und Künstlern, die einer direkten wechselhaften Einflussnahme ausgesetzt waren und jenen, die einander unerwartet und oft sogar wider Erwarten nahe waren. (aus: Programm Steirischer Herbst 2007)

"Die Blaue Blume" bildet im Festivalgeschehen einen ruhigen Raum aus teils neuen und teils alten künstlerischen Arbeiten, die in der Form die Utopie suchen und in der Abstraktion das Begehren nach einer anderen Wirklichkeit formulieren. (aus: Programm: Steirischer Herbst 2007)