Dieses Seminar bereitet die Kandidat*innen auf die kommissionelle PhD-Prüfung im Januar 2026 vor, indem es ihre theoretischen Rahmenkonzepte schärft, ihre transdisziplinären Methoden stärkt und die präzise Darstellung ihrer Forschungsprojekte einübt. Im Rahmen der Programme Art x Science und School for Transformation an der Universität für angewandte Kunst Wien, in Zusammenarbeit mit der Johannes Kepler Universität Linz, fördert das Seminar innovative Forschungsansätze, die konkrete gesellschaftliche Herausforderungen in ökologischen, sozialen, technologischen, rechtlichen und politischen Feldern adressieren.

Aufbauend auf den Überlegungen von Guillaume Collet (Hg., 2021) zu Deleuze und Guattari wird betont, dass transdisziplinäre Ansätze Differenzen zwischen Disziplinen nicht einebnen, sondern produktive „Resonanzen“ ermöglichen, die disziplinäre Strenge respektieren und zugleich neue Erkenntnisse generieren. In ähnlicher Weise unterstreichen Vienni-Baptista et al. (2022), dass die erfolgreiche Integration der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften in transdisziplinäre Forschung explizite Vorkehrungen in Evaluation, Förderung und Zusammenarbeit erfordert. Schmohl und Philipp (Hg., 2021) zeigen darüber hinaus, dass transdisziplinäre Forschung und Lehre darauf zielen, Wissen in realen gesellschaftlichen Problemkontexten zu erzeugen. Für PhD-Kandidat*innen eröffnet sich hier die Möglichkeit, ihre theoretischen und methodischen Ansätze nicht nur wissenschaftlich zu begründen, sondern sie zugleich so weiterzuentwickeln, dass sie in Zusammenarbeit mit außeruniversitären Akteuren zu handlungsrelevanten Lösungen beitragen können.

Damit verbindet das Seminar wissenschaftliche Strenge mit der Offenheit, auf dynamische Prozesse gesellschaftlicher Transformation einzugehen. Durch Präsentationen, Peer-Feedback und simulierte Prüfungssituationen entwickeln die Teilnehmerinnen methodische Reflexivität, verorten ihre Projekte in relevanten theoretischen Kontexten und erproben, wie transdisziplinäre Forschung gemeinsam mit gesellschaftlichen Akteuren Denk- und Handlungsansätze entwerfen kann. Das Seminar befähigt die Kandidatinnen, den Beitrag ihrer Arbeit zu wissenschaftlichen, akademischen und gesellschaftlichen Transformationsprozessen überzeugend darzustellen.

Aktive Teilnahme (40 %): Regelmäßige Anwesenheit, Engagement in Seminar­diskussionen, Peer-Feedback, kollaborative Übungen.

Forschungspräsentation (30 %): Strukturierte Präsentation des Dissertationsprojekts (20 Minuten), einschließlich Methodologie, theoretischem Rahmen und künstlerischer Forschung.

Prüfungsvorbereitungs-Dossier (30 %): Schriftliches Portfolio (max. 5 Seiten), das Forschungsziele, methodische Ansätze und vorläufige Ergebnisse zusammenfasst und als Übungsmaterial für die Prüfung dient.

• Collet, G. (Hg.) (2021).Deleuze, Guattari, and the Problem of Transdisciplinarity. London/New York: Bloomsbury.

• Schmohl, T. & Philipp, T. (Hg.) (2021).Handbuch Transdisziplinäre Didaktik. Wiesbaden: Springer VS.

• Vienni-Baptista, B., Fletcher, I., Spaapen, J., Wallace, D. & Ohlmeyer, J. (2022).Shaping the Integration of Arts, Humanities and Social Sciences in Interdisciplinary and Transdisciplinary Research. Luxembourg: Publications Office of the European Union.