Bird on the Wire: Postnatural Soundscapes in the Phonocene

Auf den Drähten der Stadt sitzt ein Vogel – singend gegen das Rauschen von Datenströmen, Wi-Fi Netzen, Stromleitungen und Maschinen. In der Epoche des Phonocene, in der technologische Infrastrukturen die akustische Umwelt durchdringen, wird jeder Vogelruf zum Echo einer sich wandelnden Hörkultur – zwischen Natur und Technologie.

In diesem fünftägigen Workshop untersuchen wir das Verhältnis von natürlichen und synthetischen Klängen – und wie sich durch Hören, Aufnehmen und algorithmisches Transformieren neue akustische Ökologien gestalten lassen. Ausgangspunkt ist eine Praxis des Deep Listening: Wir dokumentieren urbane Klangrealitäten – Vogelrufe zwischen Häuserzeilen, das Summen von Trafostationen, das Atmen der Stadt. Diese Field Recordings begreifen wir nicht als statisches Archiv, sondern als lebendiges Ausgangsmaterial: Wir transformieren sie zu synthetischen Stimmen, entwickeln algorithmisch generierte Klangfragmente und komponieren daraus neue Klangökologien.

Neben der technischen Vermittlung von generativen Werkzeugen zur Klangkomposition, versuchen wir durch das (Hin-)hören als spekulative Praxis, neue Zugänge zu der technologisch geprägten Umweltwahrnehmung zu eröffnen. Wenn das Zwitschern selbst zum generativen Code wird, befragen wir nicht nur, was wir hören – sondern wie, warum, und mit wem.
Gemeinsam entwickeln wir ortsspezifische oder spekulative Klangräume (Soundscapes), die in einer kollektiven Präsentation – als offenes Listening – erlebbar gemacht werden.

Der Workshop ist offen für alle Erfahrungsstufen. Technisches Vorwissen ist willkommen, aber nicht erforderlich. Wenn vorhanden, können gerne eigene Fieldrecorder mitgebracht werden. Ein Laptop und Kopfhörer sind für die Teilnahme erforderlich.


Bird Atlas

Der Workshop wird als Blockveranstaltung abgehalten. Eine Teilnahme an allen Kurstagen wird vorausgesetzt.

Der Workshop findet in der Klasse Design und narrative Medien zu folgenden Zeiten statt: