FORSCHUNGSFRAGE: Wie kann künstlerische Forschung unsichtbare Sorgearbeit und Mental Load sichtbar machen, und inwiefern fungiert Kunstvermittlung – insbesondere im außerschulischen Kontext – als transformative soziale und politische Praxis zur Stärkung von Bewusstsein, Gerechtigkeit und Women Empowerment?

THEMA: Unsichtbare Arbeit und Mental Load: Theorien, Kritik und künstlerische Praxis

Die Lehrveranstaltung untersucht das Phänomen der unsichtbaren Arbeit und des Mental Load – jener oft unbezahlten und unbemerkten Planungs-, Organisations- und Sorge- (Care-)Arbeit, die das gesellschaftliche Zusammenleben trägt.

Sie findet in Zusammenarbeit zwischen Ruth Mateus-Berr und Christina May Yan Carli statt.

Theoretischer Teil
Einführung in zentrale Ansätze der Care-Forschung, Arbeitssoziologie und Gender Studies. Gemeinsam diskutiert und analysiert werden individuell ausgewählte und vorgeschlagene Texte zu Mechanismen der Unsichtbarmachung von Arbeit, Geschlechterasymmetrien sowie ihre Verflechtung mit Machtstrukturen und sozialer Ungleichheit.

Gesellschaftskritischer Teil
Auseinandersetzung mit feministischen Perspektiven, empowernden Ansätzen und kritischer Sozialforschung. Die Studierenden setzen sich mit aktuellen Debatten über Sichtbarkeit, Verantwortungsteilung und Gerechtigkeit im Kontext von Care-Arbeit auseinander.

Künstlerisch-praktischer Teil
Mittels Art-Based Research werden theoretische Fragestellungen in künstlerische Forschungsprozesse überführt. Die Studierenden entwickeln individuelle oder kollektive künstlerische Projekte, die sich mit Unsichtbarkeit, Care und Mental Load befassen, und durchlaufen dabei alle Schritte des kuratorischen und vermittelnden Prozesses:

• Konzeption und Produktion eigener künstlerischer Arbeiten,
• Entwicklung einer kuratorischen Linie und Gestaltung einer Ausstellung,
• Erarbeitung und Durchführung von Vermittlungskonzepten für museale Kontexte.

Vermittelnder Teil: Fokus auf außerschulische Lernorte
Ein Schwerpunkt der Lehrveranstaltung liegt auf der Entwicklung von zielgruppengerechten Vermittlungsformaten, die im außerschulischen Raum erprobt werden. Die Studierenden gestalten Workshops, Führungen und partizipative Formate, die sich an Schüler*innen, Jugendliche, Familien und Interessierte richten. Vermittlung wird als transformative Handlung im Schnittfeld von Kunst, Gesellschaft und Bildung verstanden.

Kooperationen & Exkursion: Bad Ischl als Praxis- und Ausstellungsort
>> Termine für Auf- und Abbau werden noch bekanntegegeben (werden ggf. an Wochenenden/Feiertagen/Ferien stattfinden).

Die Lehrveranstaltung findet in Kooperation mit der Galerie Am Fluss (Daniela Auerbach), der Trinkhalle Bad Ischl, der Stadt Bad Ischl (Ines Schiller),  dem Künstlerhaus Wien (Tanja Prušnik und Günther Oberhollenzer) und dem Sudhaus der Salinen Austria AG (Ariane Herzog) statt.

Vor Ort werden in Zusammenarbeit mit den Partnerinstitutionen Workshops mit lokalen Schulklassen und intergenerationellen Zielgruppen durchgeführt. Die Studierenden übernehmen Konzeption, Durchführung und Reflexion der Vermittlungsformate (zu denen ein Toolbook entwickelt wird). Sie entwickeln künstlerische Arbeiten zum Thema Mental Load/Unsichtbare Arbeit, die in der Trinkhalle Bad Ischl ausgestellt und durch ein selbst konzipiertes außerschulisches Vermittlungsformat vor Ort begleitet werden.

Die Reise nach Bad Ischl sowie Unterkunft vor Ort werden von der Abteilung organisiert und finanziert. Die Exkursion bildet eine intensive praktische Phase im Seminarverlauf, in der künstlerische, kuratorische und didaktische Kompetenzen in realen Ausstellungssituationen angewendet und erprobt werden. Auch Studierende im MA (Seminar angewandte Praxisforschung) können diese LV besuchen und sich dies als Praktikum (4 ECTS) anrechnen lassen (begleitend zur LV Angewandte Praxisforschung und Reflexion im einemaußerschulischen Kontext).

Wir bedanken uns ebenfalls bei unserem weiteren Kooperationspartner dem DOM MUSEUM Wien.

• Aktive Teilnahme an Theorie-, Diskussions- und Praxiseinheiten
• Entwicklung eines eigenen künstlerisch-forschenden Projekts (am Seminar teilnehmende Studierende zahlen keinen Organisationsbeitrag)
• Mitwirkung an der Ausstellung in Bad Ischl (inkl. kuratorischer Mitarbeit) Ausstellungstermin: 06.-16. Mai 2026
  Ausstellungsort: Trinkhalle, Galerie Am Fluss und Sudhaus in Bad Ischl
• Konzeption und Durchführung eines Vermittlungsangebots für eine definierte Zielgruppe (z. B. Schulklasse)
• Kurze schriftliche Reflexion zur Verbindung von Theorie, künstlerischer Praxis und Vermittlung (4 Seiten sowie eines Toolbooks zur eigenen Vermittlungskonzeption)

Letztmöglicher Abgabetermin: 28.2.2026 

Abgaben nach dem letztmöglichen Abgabetermin können nicht mehr berücksichtigt werden, das Seminar muss wiederholt werden.

1) Der Vorabbesuch der Lehrveranstaltungen: Einführung in die Fachdidaktik, Übersetzen 1, Übersetzen 2 wird ausdrücklich empfohlen. 15 Studierende können für die LV aufgenommen werden. Wir bitten um Verständnis und verweisen auf das Alternativangebot.
2) Durchgängige Anwesenheit (maximal drei entschuldigte Fehltermine). Bei mehr als drei Abwesenheiten muss die LV wiederholt werden.
3) Wenn der Abgabetermin aus gesundheitlichen oder anderen persönlichen Gründen nicht eingehalten werden kann, muss bis spätestens zum letztmöglichen Tag der Abgabe eine Mail an die LV-Leitung gesendet werden. Nur in diesem Fall kann eine Nachfrist über 14 Tage gewährt werden.
4) Im Fall einer schweren Erkrankung/ eines inklusiven Bedürfnisses bitten wir die Studierenden Frau Veronika Merklein [Behindertenbeauftragte für Studierende] (veronika.merklein@uni-ak.ac.at) zu kontaktieren.