Forschungsfrage: Wie können Audioformate eingesetzt werden, um für die Gefahren von Desinformation und Antisemitismus zu sensibilisieren? 

Viele Internet-Nutzer*nnen greifen nicht auf journalistisch überprüfte oder wissenschaftlich fundierte Quellen zurück, um sich eine Meinung zu bilden, sondern informieren sich auf Social Media, in Messenger-Diensten, Blogs und bei sogenannten „alternativen Medien“. Einige dieser Angebote setzen gezielt auf vereinfachte Narrative, die komplexe Sachverhalte in leicht konsumierbare, dichotome Erzählungen überführen (z.B. Gut gegen Böse, Volk vs. Elite). Antisemitische Stereotype spielen am digitalen Stammtisch und im Kontext digitaler Desinformation eine zentrale ideologische und funktionale Rolle. Sie sind nicht nur Bestandteil vieler Desinformationsnarrative, sondern fungieren auch als verbindende Deutungsmuster, die komplexe gesellschaftliche Probleme scheinbar einfach erklären, Feindbilder konstruieren und kollektive Emotionen wie Angst, Wut oder Misstrauen kanalisieren.

Die Teilnehmer*innen erarbeiten in der Lehrveranstaltung die Grundlagen, um in weiterer Folge Schüler*innen die eigenständige Erarbeitung von Inhalten mittels kreativer audiomedialer Ausdrucksformen näher zu bringen. Ziel ist: Stärkung der Medien- und Quellenkompetenz, Sensibilisierung für Hassrede und Verschwörungserzählungen, Förderung der Auseinandersetzung mit komplexen Inhalten anhand von selbst geführten Expert*innen-Interviews. Im Rahmen der Lehrveranstaltung erstellen wir einen Podcast und erlernen die Grundfertigkeiten der Audioarbeit - von der Recherche, der Führung und Aufnahme von Interviews, über das Schreiben von Audio-Texten bis zum Schneiden und Abmischen eines Beitrags.

Voraussetzung für einen erfolgreichen Abschluss des Seminars ist eine regelmäßige Anwesenheit (80%), eine aktive Mitarbeit und die Erstellung eines Audiobeitrags für den Podcast in Einzel- oder Gruppenarbeit.