PGS Herbarium: Pflanzen, Wissen, Erzählen

Isabel Kranz
Institut für Kunstwissenschaften, Kunstpädagogik und Kunstvermittlung, Kulturwissenschaften
2025W, Projektgebundenes Seminar (PGS), 5.0 ECTS, 2.0 SemStd., LV-Nr. S05728

Beschreibung

Wir sind umgeben von Pflanzen. Sie begegnen uns in Innen- und Außenräumen, in privaten Gärten, öffentlichen Parks und auf Balkonen, geordnet in Feldern, Beeten und Trögen oder wild wachsend aus Asphaltritzen und entlang von Zuggleisen. Wissen über sie kann daher an den unterschiedlichsten Orten gewonnen werden.

Während für die Heilkunde der Antike und des Mittelalters lebendige Pflanzen als Anschauungsmaterial ausschlaggebend waren und somit Gärten die wichtigsten Wissensorte, wurden mit der Neuordnung der Botanik durch den schwedischen Naturforscher Carl von Linné (1707–1778) getrocknete Pflanzenbelege zur Grundlage der Forschung und sind es bis heute. Daher nimmt das Herbarium eine herausragende Stellung in der langen Wissensgeschichte der Pflanzen ein. Ursprünglich verstand man unter einem Herbarium ein Buch über Pflanzen, doch seit dem 18. Jahrhundert bezeichnet es eine lose oder gebundene Sammlung aus getrockneten Pflanzenteilen sowie den Raum, in dem diese aufbewahrt werden. Dabei geht die Attraktivität von Herbarien weit über die engere Pflanzenforschung hinaus. Ihre spezifische Ästhetik und Bedeutung liegt im Zusammenspiel von visuellem und taktilem Pflanzenmaterial mit Schrift (gedruckt und per Hand) und Papier und von (wissenschaftlichen) Regeln und individuellen Merkmalen. Herbarien haben daher von jeher bildende Künstler_innen und Autor_innen (z.B. Jean-Jacques Rousseau, Emily Dickinson oder Rosa Luxemburg) begeistert, die eigene Pflanzensammlungen angelegt haben. Gegenwartskünstler_innen wie Uriel Orlow und Regula Dettwiler hinterfragen durch das Medium Herbarium Ordnungen des Wissens und (neo-)koloniale Machtpositionen.

Das Seminar befasst sich ausgehend von der Wissenschaftsgeschichte der Botanik mit künstlerischen Positionen zum Herbarium. Ein Besuch des Herbariums des Naturhistorischen Museums ist ebenso geplant wie Exkursionen zu laufenden Pflanzenausstellungen in Wien und Umgebung.

Prüfungsmodalitäten

Anwesenheit, Mitarbeit, Referat, Seminararbeit, Besuch der Buchpräsentation und Konferenz

Anmerkungen

Die Lehrveranstaltung wird gemeinsam mit Liddy Scheffknecht abgehalten. Bitte auch in ihrer Lehrveranstaltung online anmelden https://base.uni-ak.ac.at/courses/2025W/S05727/

Zur Information: Meine Sprechstunde ist immer Donnerstags von 10 bis 12h. Ich bitte um Voranmeldung bei Monika Kaczek (monika.kaczek@uni-ak.ac.at). 

Termine

15. Oktober 2025, 10:00–13:00 Seminarraum 23
05. November 2025, 10:00–13:00 Naturhistorisches Museum, Herbarium , „Treffpunkt: Eingang am Ring“
26. November 2025, 11:00–14:00 Foto Arsenal Wien, Arsenal Objekt 19A, 1030 Wien
10. Dezember 2025, 10:00–13:00 Seminarraum 23
10. Dezember 2025, 18:00–20:00 FLUX 2 , „Buchpräsentation: Plant Poetics“
11. Dezember 2025, 14:00–20:00, „Konferenz: The Many Meanings of Flora. Re-Evaluating the Aesthetics and Politics of Plants“
12. Dezember 2025, 10:00–20:00, „Konferenz: The Many Meanings of Flora. Re-Evaluating the Aesthetics and Politics of Plants“
07. Jänner 2026, 10:00–13:00 Seminarraum 23
14. Jänner 2026, 10:00–13:00 Landesgalerie Niederösterreich , „Ausstellung: Flower Power“
28. Jänner 2026, 10:00–13:00 Seminarraum 23

LV-Anmeldung

Von 01. September 2025, 09:00 bis 08. Oktober 2025, 00:02
Per Online Anmeldung

Kunst- und Kulturwissenschaften (Master): Projektgebundene Seminare: Projektgebundenes Seminar 1-3 568/001.01

Mitbelegung: nicht möglich

Besuch einzelner Lehrveranstaltungen: nicht möglich