Das Seminar widmet sich dem Literaturbetrieb als einem komplexen Gefüge aus Institutionen, Akteur:innen und Praktiken. Ausgangspunkt ist die Frage, wie sich literarische Institutionen als selbstorganisierende Regelsysteme verstehen lassen, die das literarische Feld formen, stabilisieren und transformieren. Wer publiziert wann, wo und unter welchen Bedingungen? Wie viel Arbeit steckt in einem Text? Wo passiert Literatur? Auf BookTok oder immer noch auf blauen Sofas?

Um diese Fragen zu diskutieren, untersuchen wir Gate-Keeping-Prozesse, Publikationsmechanismen sowie Formen des symbolischen und ökonomischen Kapitals. Ein besonderer Fokus liegt auf den Akteur:innen des literarischen Feldes, insbesondere den Autor:innen als zentrale Figuren im Literaturbetrieb und deren Verflechtungen mit anderen Instanzen wie Verlagen, Feuilletons, Jurys und Fördereinrichtungen.

Literaturempfehlungen (die Literatur muss nicht im Voraus organisiert werden, sondern wird im ersten Seminarblock von der Seminarleitung zur Verfügung gestellt: )

- Carolin Amlinger: Schreiben. Eine Soziologie literarischer Arbeit. Berlin: Suhrkamp Verlag 2021.

- Philipp Theison u. Christine Weder (Hg.): Literaturbetrieb. Zur Poetik einer Produktionsgemeinschaft. Paderborn: Brill u. Fink 2013.

- 80% Anwesenheit und aktive Mitarbeit

- Erarbeitung eines künstlerisch-/literarischen-/journalistischen Forschungsprojekts, das im Januar vorgestellt wird

Beispiele: 

- literarische Feldforschung im Bereich ....Literaturpreise/Social Media / ... →  z.B. in Form eines Textes über eine Preisvergabe mit Integration wissenschaftlicher Literatur

- Interview mit einer Person aus dem literarischen Feld unter Berücksichtigung einer bestimmten Fragestellung (z.B. Literaturagentur - wie werden Manuskripte ausgewählt?)

- ... oder etwas ganz anderes (Themen werden im ersten Seminarblock im Nov. gemeinsam erarbeitet)

Genaue Voraussetzungen für die Prüfungsmodalitäten werden in der ersten Sitzung besprochen.