Spiegel im Bild, Bild im Spiegel

Die vielfältigen Funktionen des Spiegels in der Malerei bilden den künstlerischen und theoretischen Ausgangspunkt dieses Seminars. Ob als Motiv, Metapher, Medium oder Material – der Spiegel fungiert als Schwelle, die zwischen der „realen“ Welt und der „Bildwelt“ vermittelt. Gemalte Spiegelungen öffnen die Möglichkeit der Mehrdeutigkeit: Sie zeigen nicht nur das Abbild, sondern stellen auch das Bild als Bild infrage. So kann der Spiegel als Mittel der Selbstreflexion dienen, aber auch als Reflexion der Bedeutung der Darstellung im Allgemeinen.

In praktischen Übungen mit verschiedenen Maltechniken wie Aquarell, Acryl, Tempera und Öl werden wir die malerische Erfassung von Spiegelungen und Reflexionen untersuchen. Begleitend zur Erarbeitung eigener malerischer Arbeiten werden wir sowohl historische als auch zeitgenössische Bildbeispiele heranziehen und theoretische Konzepte wie Lacans Spiegelstadium als Identitätsbildung sowie dessen Erweiterung durch die Kunsttheoretikerin und Malerin Bracha L. Ettingers „Matrixial Border Space“ betrachten. Bei Ettinger dient der Spiegel nicht als Ort der Selbstwahrnehmung, sondern als Raum des geteilten Sehens - ein trans-subjektiver Raum des gemeinsamen Erlebens, in dem die Grenzen zwischen dem Ich und dem Anderen verschwimmen.

Vorraussetzung ist die regelmäßige Teilnahme und die Präsentation der im Kurs enstanden Arbeiten sowie die Teilnahme im KKP_Forum_Programm-Programm

Die TeilnehrInnenzahl ist begrenzt auf 15 Personen