- Wie können digitale Spiele als künstlerisches Material und Werkzeug den Kunstunterricht bereichern?
- Welche kreativen Potenziale eröffnen sich durch die Analyse, den Remix und die Neugestaltung von Spielwelten, Charakteren und Spielmechaniken?

Der Ansatz des Digital Game-Based Learnings (DGBL), also der Einsatz digitaler Spiele im Fachunterricht, erweitert immer häufiger den methodischen Werkzeugkasten von Lehrkräften. Digitale Spiele dienen dabei nicht nur der reinen Motivationsförderung; sie sind komplexe ästhetische Systeme, die sich für den Kunstunterricht analysieren, dekonstruieren und neu zusammensetzen lassen.

In diesem Experimentierlabor werden wir digitale Spiele als künstlerisches Material begreifen. Wir erproben praktische Beispiele und Tools, um Spielmechaniken, visuelle Stile und narrative Strukturen zu analysieren. Der Fokus liegt darauf, dieses Verständnis für eigene gestalterische Prozesse zu nutzen. Darauf aufbauend werden in Kleingruppen bestehende Spielelemente geremixt (z.B. durch Character-Design, Level-Skizzen oder Regel-Modifikationen) und eigene, niederschwellige spielerische Konzepte und Aufgabenstellungen entwickelt.

Studierende sollen ermutigt werden, eine experimentelle und gestalterische Haltung gegenüber digitalen Medien einzunehmen. Sie erforschen, wie durch den kreativen Umgang mit Spielelementen gesellschaftliche Fragestellungen wie Identität, Diversität und Repräsentation nicht nur reflektiert, sondern aktiv verhandelt werden können.

Die Note setzt sich aus mehreren Teilleistungen zusammen, wobei die Inhalte durch die von Studierenden
mitgebrachten Materialien variieren können:

- Anwesenheit und aktive Teilnahme an der Lehrveranstaltung
- Pitch eines möglichen Projekts in der Lehrveranstaltung (Gruppenarbeit)
- Abgabe eines durch Peer-Feedback überarbeiteten Entwurfs für ein Unterrichtsprojekt im Kontext digitaler Spiele  (Gruppenarbeit oder Einzelarbeit)
- individuelle Reflexion zu einer vorgegebenen Frage (Einzelarbeit)

Lehr- und Lernziele:

• Die Grundlagen des Digital Game-Based Learnings (DGBL) kennenlernen und dessen Einsatzmöglichkeiten für den Kunstunterricht kritisch einschätzen können.

• Die Bedeutung digitaler Spiele als künstlerisches Medium und Werkzeug im Kunstunterricht verstehen.

• Ästhetische Strategien, narrative Strukturen und Spielmechaniken digitaler Spiele analysieren und für den Unterricht nutzbar machen.

• Gesellschaftliche Fragestellungen wie Identität, Diversität und Repräsentation anhand von und durch die Gestaltung von Spielwelten, Charakteren und Spielmechaniken thematisieren.

• Niederschwellige digitale Tools für das Game/Character-Design und den Remix von Spielelementen praktisch anwenden.

• Praxisorientierte Erfahrungen in der Konzeption spielbasierter Unterrichtseinheiten sammeln.

• Feedbackschleifen konstruktiv nutzen, um eigene kreative und didaktische Konzepte kontinuierlich zu verbessern.