Das Seminar „Produktionstechnik für Bühnenraum“ orientiert sich am Semesterthema des zentralen künstlerischen Fachs — Igor Strawinskys „Le Sacre du Printemps“: Ritual, Erde, Opfer, Scandalon — und wird in zwei Module gegliedert.

Das erste Modul widmet sich den Tanzaufführungsräumen und den Produktionstechniken, die für den choreografischen Prozess von Bedeutung sind. Dabei liegt der Schwerpunkt darauf, wie Materialien mit der Bewegung des tanzenden Körpers und dessen Beziehung zum Raum interagieren.

Im zweiten Modul werden die Motive Erde und Ritual in aktuelle theoretische Zusammenhänge eingebettet. Im Wintersemester 2025/2026 beschäftigen wir uns mit Konzepten posthumaner feministischer Verkörperung, insbesondere mit Stacy Alaimos Begriff „trans-corporeality“. Dieser hinterfragt die traditionelle Trennung zwischen menschlichem Körper und Umgebung und schlägt stattdessen eine poröse, verflochtene Beziehung vor, in der Raum nicht als passiver Hintergrund, sondern als aktiver Mitwirkender verstanden wird. Im Sommersemester 2026 liegt der Fokus auf der Praxis des Ravings als zeitgenössischem Ritual. Dabei greifen wir auf McKenzie Warks gleichnamiges Buch sowie ihre räumlichen Konzepte „surround“ und „constructed situation“ zurück. Diese theoretischen Ansätze dienen als Ausgangspunkt, um Gestaltungsstrategien szenischer Räume zu erforschen, die durch verkörperte Praxis auf Umweltkrisen, feministische Kritik und kollektive Transformation reagieren.

80 % Anwesenheit und aktive Teilnahme an den Diskussionen und Gruppenaktivitäten