Für das Theater zu schreiben ist keine einsame Angelegenheit. Zumindest nicht nur. Natürlich nimmt alles irgendwie seinen Ursprung und sein Ende am Schreibtisch der Autor*in, und dort, am Schreibtisch, wird der Text auch maßgeblich vorangetrieben, dort erhält er seine ganze Individualität. Allerdings haben viele große Theatertexte der Geschichte ihre  Gestalt erst im Dialog mit den Schauspieler*innen auf der Probe angenommen - so wird es zum Beispiel von Shakespeare kolportiert, der mit seiner Theatertruppe die Texte probierend überprüfte, weiterentwickelte, immer spezifischer und pointierter machte.

Das Kollektiv, das gemeinsam liest, diskutiert und ausprobiert, macht die Texte in aller Regel besser. Wir nehmen uns vor, mit gegebenem Respekt vor den Ansprüchen und Vorstellungen der Autor*in -- aber auch mit der vollen Lust an der kollektiven Kreativität -- die Entwürfe, Skizzen und Aufschläge der entstehenden Stücke anzuschauen, Arbeitsweisen zu durchdenken und gemeinsam Vorschläge zur Weiterentwicklung zu erarbeiten. Der Seminarleiter arbeitet als Leitender Dramaturg am Volkstheater in Wien. In seinem eigenen Schreiben sucht er nach jahrelanger Arbeit an Formexperimenten zunehmend nach Wegen, klassisches Storytelling für die Gegenwart wiederzubeleben - geleitet von der Überzeugung, dass sich am Erzählen von guten Geschichten entscheiden wird, ob das Theater beim Publikum eine Zukunft haben wird.  

Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme an dem Seminar ist die regelmäßige, aktive Teilnahme im Seminar und die gute Vorbereitung auf die Einheiten, auch in Bezug auf die Texte der Kommiliton*innen. Es gilt Anwesenheitspflicht.