Künstlerische Projektarbeit | Ausstellen / Display

Johannes Porsch
Institut für Kunstwissenschaften, Kunstpädagogik und Kunstvermittlung, Kunst und Kommunikative Praxis
2024W, künstlerisches Seminar (SEK), 2.0 ECTS, 2.0 SemStd., LV-Nr. S03284

Beschreibung

POSTER SESSION IS BACK!

 

Poster Sessions produziert ausgehend von Drucksorten wie Poster, Affiche, Flyer, Folder, Broschur layouts und templates. Der Gegenstand der Transfers von Kunst und kommunikativer Praxis bleibt für den Moment  unbestimmt, ist noch zu finden oder wird im Allgemeinen belassen.

Dabei spielt nun bei der Gestaltung der Begriff „Transfer“ (im allgemeinen als Vorgang der Figuration, im besonderen als Verfahren der publicity) formbildend, also auch inhaltlich, eine Rolle: mittels Montage nehmen wir die formale Thematisierung der Objekte „Poster, Affiche, Flyer, Folder, Broschur“ in ihrer massenmedialen und industrialisierten Verfasstheit von simulakraler Oberfläche und Warenförmigkeit, von Ding/Buchstabe und Buchstäblichkeit, sowie konzeptueller, semiotischer Strukturiertheit in den Blick. Die konzeptuellen Tendenzen der späten 1960er und 1970er Jahre resp. deren Reformulierung und erneute theoretische Aufarbeitung ab den späten 1970er Jahren konturieren diese Auseinandersetzung.

Wir könnten z.B. mit Marcel Broodthaers' im Herbst 1974 durch die Zeitschrift Interfunktionen veröffentlichte (oder auch beworbene?)

„Ansicht“ beginnen

„der zufolge

eine künstlerische Theorie letztlich als Werbung für das künstlerische Produkt funktioniert, wie das künstlerische Produkt immer schon als Werbung für das Regime funktioniert, unter dem es entsteht.

Es gibt keinen anderen Raum als diese Ansicht, der zufolge etc. ...

Für die Richtigkeit

Marcel Broodthaers“

 

Wir könnten nun annehmen, die oben angeführten Gebrauchsmaterialien des Marketings sind in ihrem Zeichenwert von den Produktionsbedingungen eines heutigen semiotischen Kapitalismus und dessen Adressierungen im Modus einer attention economy dystopisch bedingt – ja, dass sie sich als Mittel zum Zweck der Fortsetzung dieser Verhältnisse in diesen Verhältnissen zu erschöpfen scheinen.

Doch könnten sie  in ihrer Warenform, etwa in: Ökonomisierung von/durch Formaten, wechselseitige Codierung von Text/Schrift und Bild/Illustration,  Variation von Form gemäß Zirkulation und Distribution, Differenzbildungen durch Wiederholung, Überproduktion und planmäßigem Verschleiß – also im Rückgriff auf ihre reproduktiven Charaktersitika – heterotopische  oder auch: hetronome Momente von Autonmie tragen?

Was soll das heißen. "Heterotopische Momente"? "Reproduktive Charaktersitika"? Wie könnten diese „Momente“ zur Wirkung gebracht werden?  Beziehungsweise: worin könnte diese noch unbekannte Wirkung in Bezug auf die kurz umrissene Lage bestehen? ... Was macht da "Transfer"? Und warum denke ich da an "relations" ( vlt. wegen PR?)... Fragen, mit denen die kollektive Praxis der Gestaltung, die die Gruppe dieses Seminars betreiben soll, beginnt ... und auch gleichzeitig Ausgangspunkte um diese Fragen und die beschriebene Produktion zu problematisieren.

 

Schlagwörter

Conceptual Art, Visual Research, Montage, Appropriation, Reproducability, Politics of Reproduction, Typographie

LV-Anmeldung

Ab 26. August 2024, 00:00
Per Online Anmeldung

Lehramt: Unterrichtsfach kkp (Bachelor): Künstlerische Praxis (kkp): FOR: Künstlerische Projektarbeiten (kkp) 067/001.20

Mitbelegung: nicht möglich

Besuch einzelner Lehrveranstaltungen: nicht möglich