Museum from home? - Eine kritische Erkundung virtueller Museumsräume

Felix Koberstein
Institut für Kunstwissenschaften, Kunstpädagogik und Kunstvermittlung, Expanded Museum Studies
2024S, Vorlesung und Übungen (VU), 2.0 ECTS, 2.0 SemStd., LV-Nr. S05069

Beschreibung

Gedächtnisinstitutionen entwickeln und veröffentlichen bereits seit den 2010er Jahren kontinuierlich virtuelle Räume für die Präsentation, Vermittlung und Dokumentation unterschiedlichster Formate, wie Ausstellungen, Archive oder Wissenssphären. Durch erweiterte Formen der Interaktivität, Filterung und relationalen Darstellung von Informationen, lassen sich Materialkonstellationen neuartig erfassen und befragen, indem unterschiedlichstes Datenmaterial, wie Audio- und Videodateien, digitalisierte Archivalien und Fotografien oder gänzlich computergenerierte Inhalte im virtuellen Raum miteinander vernetzt werden kann. Einige Plattformen bieten den Nutzer:innen zudem erweiterte Handlungsspielräume, wie die Möglichkeit untereinander in Kontakt zu treten oder gemeinsam gestalterische Vorgänge voranzutreiben - und das ganz bequem vom Sofa aus. Die Coronapandemie sorgte dann für eine regelrechte Konjunktur jener digitalen Orte, waren sie während der Lockdown-Phasen für Kulturinstitutionen eines der wenigen Mittel weiterhin Publika zu erreichen. Diese, oft auch überstürzt konzipierten und umgesetzten, Applikationen wurden durch kulturpolitische Initiativen, Capacity-Building-Maßnahmen und Förderprogramme gezielt befeuert, ohne dabei die nötige Weitsicht zu beweisen, welche Probleme sich folglich für die Museen nach dem möglichen Ende der Pandemie ergeben könnten: personelle Kapazitäten, finanzielle Engpässe, Abhängigkeiten von externen Kräften oder die transkulturelle Distribution von Wissen als Folge einer erhöhten (digitalen) Barrierefreiheit sind nur einige dieser Herausforderungen.

Fragen, die sich hier instinktiv aufdrängen, sind: Lohnt sich denn dann der Ausbau virtueller Räume für Museen, Bibliotheken und Archive überhaupt? Was sind die Vor-, aber auch die Nachteile benannter Entwicklungen in einer post-pandemischen Zeit? Und welchen Beitrag können Institutionen mit diesen neuen digitalen Räumen trotzdem leisten, um eine digitale Gegenkultur zu aktuellen, überwiegend ökonomisch geprägten, 'Metaverse-Konzepten' zu entwerfen? Ziel der Übung Museum from home? ist es, einen Einblick in das digitale Angebot von Gedächtnisinstitutionen zu geben, indem wir anhand eines  gemeinsam erstellten Fragenkatalogs zur Analyse ebenjener Projekte gezielt ausgesuchte Fallbeispiele kritisch befragen.

Prüfungsmodalitäten

Aktive Teilnahme an der Übung (80% Anwesenheit), sowie die Analyse und Vorstellung eines ausgewählten Fallbeispiels sind gewünscht (Studienleistung). Um die Übung erfolgreich abzuschließen, ist die digitale Visualisierung der eigenen Analyse ('Forschungskarte') erforderlich (Prüfungsleistung).

Anmerkungen

Der Kurs richtet sich vorrangig an Studierende der Expanded Museum Studies aller Semester. Die Unterrichtssprache ist vornehmlich deutsch.

Maximale Teilnehmer:innenzahl: 15 Personen

Termine

12. März 2024, 14:00–17:00 Seminarraum Postgasse (Vorbesprechung)
09. April 2024, 14:00–17:00 Seminarraum Postgasse
07. Mai 2024, 14:00–17:00 Seminarraum Postgasse , „Präsentation: Marianne, Bernhard“
21. Mai 2024, 14:00–17:00 Seminarraum Postgasse , „Präsentation: Debby, Timm“
04. Juni 2024, 14:00–17:00 Seminarraum Postgasse , „Präsentation: Kathi, Elena“
18. Juni 2024, 14:00–17:00 Seminarraum Postgasse , „Präsentation: Freya“
25. Juni 2024, 14:00–17:00 Seminarraum Postgasse

LV-Anmeldung

Ab 05. Februar 2024, 00:00
Per Online Anmeldung

Expanded Museum Studies (Master): Expanded Museum Studies: Expanded Museum Studies 537/002.01

Mitbelegung: möglich

Besuch einzelner Lehrveranstaltungen: möglich