Ästhetik der Farben / Mal- und Handwerkstechniken

Marion Elias
Institut für Bildende & Mediale Kunst, Institut für Bildende & Mediale Kunst
2024S, Vorlesung und Übungen (VU), 3.0 ECTS, 3.0 SemStd., LV-Nr. S04954

Beschreibung

Die Vorbesprechung findet am Mittwoch, den 13. März, um 12.30 Uhr, im Seminarraum des GAL (Salzgries 14, 2. Stock), statt. Die LV dann generell mittwochs zwischen 12.30 und 14.00 Uhr .

In den Vorlesungen und Übungen sollen sämtliche aktuellen und traditionellen "Maltechniken" (bzw. auch Zeichentechniken) und Werkstoffe vorgestellt, geprüft, ihre Vor- und Nachteile besprochen und praktisch erarbeitet respektive kontrolliert werden. Spezielle Fragen und (mal)technische Probleme der Teilnehmer:innen werden ausgiebig behandelt. Ziel der Vorlesungsserie ist es, den Teilnehmer:innen eine nahezu komplette "Produktpalette" technischer Möglichkeiten nahezubringen, die sie in die Lage versetzen, ihren Vorstellungen auf einfachste Weise Ausdruck zu verleihen.

Spezielle Fragen und (mal)technische Probleme der TeilnehmerInnen werden ausgiebig behandelt und bei wenigstens zwei “Atelierterminen” (freiwillige Teilnahme) praktisch umgesetzt. Diese Ateliertermine oder "Maltage" stehen den TeilnehmerInnen der Vorlesung ebenso offen wie den TeilnehmerInnen der LV "Ästhetik der Farben" und - ganz grundsätzlich interessierten Menschen...

Malerei ist - unter anderem - auch eine handwerkliche Tätigkeit, etwas, das man mit den Händen ausführt, nachdem der Kopf darüber nachgedacht hat. Modische Irrtümer weisen der Maltechnik so etwas wie einen Modus der Verhinderung zu, und was auch nur an den Begriff des "Könnens", der Beherrschung der Materie anstreift, soll angeblich megaout sein. Dieser Logik folgend müsste die Beherrschung eines Vokabelschatzes in einer x-beliebigen Fremdsprache den Lernenden am Sprechen hindern. Nun sind technische bzw. technologische Kenntnisse tatsächlich kein Selbstzweck oder Endzweck eines MalerInnenlebens. Sie sind aber sehr wohl die Werkzeuge, über die Ideen sich erst verbildlichen lassen. Die Frage der "Technik" darf überhaupt keine Frage sein.

Erweiterung der technologischen Basis ("Handwerk") der Malerei (in breitem Sinn) zur kritischen Betrachtung des Themenkreises "Farbe" in Theorie und Praxis

Die Alltagssprache verwendet den Ausdruck ästhetisch oft als Synonym für schön, geschmackvoll, ansprechend. In der Wissenschaft dagegen bezeichnet der Begriff die gesamte Kategorie von Eigenschaften, die darüber entscheiden, wie wir Objekte wahrnehmen, auch und insbesondere, ob wir sie als schön oder hässlich empfinden.

Bis zum 19. Jahrhundert wird Ästhetik (gr. aisthesis, Wahrnehmung) häufig mit der Lehre von der Schönheit gleichgesetzt. Die Philosophie ist inzwischen von diesem Verständnis abgerückt. Sie versteht Ästhetik meist entweder als die Theorie und Philosophie der sinnlichen Wahrnehmung, oder aber als (soziologische) Theorie von Kunst bzw. Design. Demnach entscheiden über den ästhetischen Wert eines Objekts nicht die Begriffe "schön" und "hässlich", sondern die Art und Weise der Sinnlichkeit und/oder Sinnhaftigkeit in Verbindung mit dem Zeichensystem des Objekts. Empirische Wissenschaften wie die experimentelle Psychologie dagegen sprechen nach wie vor von Ästhetik als dem Versuch, die Kriterien zu erfassen, nach denen Menschen Dinge - auch jenseits der Kunst - als "schön" oder "hässlich" beurteilen. Dies entspricht auch dem Begriff aesthetics, wie er im angelsächsischen Raum noch verwendet wird.

Im Zusammenhang mit Farbe berührt Ästhetik ein Fundament der Malerei das, historisch wie aktuell, in der Vorlesung mehr sinnlich-technologisch und materialbezogen als übersinnlich behandelt wird. Die Geschichte der Farbe und Färbemittel ist dabei eines der zentralen Themen. Ebenso sollen im sogenannten Alltag eingebürgerte “Normen” oder Unstimmigkeiten kritisch aufgeworfen werden - beispielsweise der literarisch festgehaltene Unsinn, ein “Gesso auf Acrylbasis” sei wasserlöslich...

Prüfungsmodalitäten

Die Prüfungsmodalitäten werden im Laufe des Semesters im Detail bekannt gegeben. Die Prüfungen werden jedenfalls mündlich angeboten, zu (rechtlich korrekt) verschiedenen Terminen (mindestens zwei per Semester gg. Semesterende, sonst n. p. Ü.), schriftliche Arbeiten können via E-mail abgegeben werden.

Prüfungen können abgelegt werden in den Sprachen Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch

Anmerkungen

SPRECHSTUNDE von ao. Univ.-Prof. Mag. art. Dr. phil. Marion ELIAS nach Vereinbarung; Terminvergabe verpflichtend unter robert.maierhofer@uni-ak.ac.at 

Termine

13. März 2024, 12:30–13:30 Seminarraum GAL // Salzgries 14, 2. Stock (Vorbesprechung)

LV-Anmeldung

Ab 05. Februar 2024, 00:00
Per Online Anmeldung

Bildende Kunst (2. Studienabschnitt): Künstlerische und forschende Praxis: frei wählbar aus künstlerische und forschende Praxis 605/201.80

Bildende Kunst (2. Studienabschnitt): Künstlerische und forschende Praxis: Grundlagen bildnerischen Arbeitens 605/201.03

TransArts - Transdisziplinäre Kunst (Bachelor): Künstlerische und kunsttechnologische Grundlagen: Künstlerische und kunsttechnologische Grundlagen 180/002.01

Mitbelegung: möglich

Besuch einzelner Lehrveranstaltungen: möglich