Institutionskritik als künstlerische Praxis stammt historisch aus dem Bereich der bildenden Kunst und dem 20. Jahrhundert, sodass es bei den kritisierten Institutionen in der Regel um Museen und Galerien ging. Dieser Kurs zielt darauf ab, die Studierenden zu befähigen, ihre Arbeitsweise kritisch zu reflektieren und das breitere Feld der künstlerischen- und Textproduktion zu analysieren, in dem sich ihre eigenen Produktionsbedingungen geformt haben, insbesondere den Theaterapparat.

Durch die Auseinandersetzung mit einer Reihe von Texten, vor allem Theaterstücken, aber auch Romanauszügen, Filmdrehbüchern, Gesetzesbüchern und theoretischen Texten, die sich mit dem Theater als Gebäude und kulturellen Apparat oder Phänomen beschäftigen, wollen wir eine

reflektierte Diskussion über die Frage der Kritik des Theaters aus sich selbst heraus ermöglichen - und das ausgehend von den Theatertexten. Von Metastücken über die Stücke, die sich konzeptionell mit ihrer eigenen Performativität auseinandersetzen, bis hin zu Texten mit TheatermacherInnen als Figuren, recherchieren wir das Theater, seine Produktionsbedingungen, sein Verhältnis zu Staat und Gesellschaft und seine Unzulänglichkeiten, wenn es darum geht, einen Ort wahrer Revolutionarität oder zumindest aller Mitglieder der Gesellschaft zu repräsentieren.

Das Ergebnis des Kurses, zu dem auch ein Theaterworkshop mit der Theaterregisseurin Ana Konstantinović gehört, ist es, dass jede/r TeilnehmerIn einen Stückentwurf, zusammen mit einem author's statement und einer Mind Map erstellt.

Anwesenheit, Textentwurf, Mind Map, Autorenstatement