Angesichts der massiven Verluste von Kulturgut weltweit durch die steigende Zahl an Naturkatastrophen, die veränderte Dimension rezenter kriegerischer Auseinandersetzungen, Fanatismus ideologischer, nationalistischer und religiöser Art und die zunehmende bewusste Instrumentalisierung von Kulturgutzerstörung rückt der Kulturgüterschutz immer mehr ins Zentrum der kollektiven Aufmerksamkeit. Kulturgüterschutz per se umfasst dabei vorrausschauende und rechtzeitige Sicherungs- und Schutzmaßnahmen von Kulturgut in Konfliktsituation als auch in Friedenszeiten.

Die Vorlesung vermittelt Grundlagen zur Bedeutung, Entstehung und Entwicklung des Kulturgüterschutzes vor allem im europäischen Raum, gibt einen Überblick über rechtliche Rahmenbedingungen, internationale Rechtsinstrumente und Konventionen, und geht gezielt auf ausgewählten Bedrohungsszenarien und Gefährdungen ein. Aus aktuellem Anlass wird der Kulturgüterschutz in bewaffneten Konflikten am Beispiel des Krieges in der Ukraine diskutiert.

Ein wesentlicher Schwerpunkt der Vorlesung liegt auf der Notfallplanung und Katastrophenprävention. Die Erstellung von Notfall- und Evakuierungsplänen wird dabei schrittweise besprochen und einzelne Schritte exemplarisch im Rahmen praktischer Übungen erprobt. Die Übungen finden in Depots und Ausstellungsräumlichkeiten Wiener Institutionen statt. Des Weiteren werden Erstversorgungsmaßnahmen von Kulturgütern nach Wasserschäden diskutiert.

Ziel der Vorlesung ist es folgendes Wissen zu vermitteln:

- Bedeutung und ausgewählte rechtliche Rahmenbedingungen des Kulturgüterschutzes benennen

- Gefährdungspotenziale kennen

- Maßnahmen zur Prävention und Risikominimierung kennen

- Evakuierungs- und Notfallpläne verstehen

- Anwesenheit

- Aktive Teilnahme an Diskussionen und Übungen

- Mündliche Präsentation der Ergebnisse der Übungen + kurze schriftlich e Zusammenfassung

Der letzte Termin ist ganztägig und der Übung in einer Wiener Sammlung gewidmet.