In dieser Lehrveranstaltung werden wir durch verschiedene praktische Mal- und Zeichenübungen, Strategien entwickeln uns dem Bildraum anzunähern. Wir bewegen uns gegen die Vorstellung des Begriffs Abstraktion als eine bestimmte Stilrichtung. Vielmehr benutzen wir Abstraktion als Methodik, im ursprünglichen Sinne des Wortes abstrahere: abziehen, fortschleppen, abreissen und sich von etwas entfernen, eventuell auch von uns selbst. Durch verschiedene malerisch und zeichnerische Minuten-Übungen innerhalb der Gruppe wollen wir das eigene Sehen und das Treffen von künstlerischen Entscheidungen schärfen und so malerische/zeichnerische Strategien auf dem einzelnen Blatt aka dem Bildträger aka dem Bildraum erforschen. Unsere Entdeckungen oder auch "Nullerkenntnisse", sollen sortiert, debattiert, untereinander getauscht und genauer betrachtet werden. Im nächsten Schritt vertiefen wir Fragen zu Bild-Findung bzw. zur Organisation des malerischen Raumes. Wir probieren aus und provozieren so auch das Scheitern – im laborhaften Setting konzentrieren wir uns hauptsächlich auf den malerischen Prozess. Im Zentrum steht hier also nicht ein auktoriales Malen und das produzieren eines singulären Werks, sondern das Experiment und die Offenheit gegenüber dem Ko-Operativen, auch innerhalb und mit der Gruppe. Wir arbeiten zunächst explizit nicht mit Öl auf Leinwand, sondern bedienen uns Utensilien, die für viele schnelle Übungen geeignet sind. Wasserbasierte Farbe, Ölkreide, Pastellkreide, Buntstift, Bleistift, Graphit, Filzstift, Kugelschreiber auf Papier, Kartonage und Holz.

Die Lehrveranstaltung ist inspiriert von Arbeiten und Methoden folgender Künstler*innen: Prunella Clough, Amy Sillman, Rochelle Feinstein, Janet Sobel, Agnes Martin, Etel Adnan, Behjat Sadr, Deborah Remington, Sonia Gechtoff, Dorr Bothwell, R.H. Quaytman, Bernice Bing, Michaela Eichwald, u.v.a. 

Aktive Teilnahme und regelmäßige Anwesenheit

Präsentation der entstandenen Arbeiten