Museen und Kunstinstitutionen kontextualisieren ihre Sammlungen in Bezug auf Kolonialismus und Finanzierungsstrukturen, stellen sich strukturell inklusiver auf und entwickeln Ausstellungen, die ein vielfältiges Publikum ansprechen sollen. Eine große Herausforderung dabei ist Sprache: Sprache kann Diskriminierung wiederholen oder Machtverhältnisse aufbrechen, auf blinde Flecken hinweisen oder Leerstellen schaffen, bestimmte Personengruppen und unterschiedliche Wissensformen ein- und andere ausschließen. Anders gesagt: In der Sprache, die eine Institution verwendet und in den Themen, die sie bearbeitet oder auslässt, zeigt sich immer auch eine Haltung – sowohl gegenüber dem Publikum als auch den eigenen Strukturen gegenüber. 

Ziel der Lehrveranstaltung ist das Kennenlernen und Erarbeiten verschiedener Textformen und Methoden, die bei der alltäglichen Arbeit in Museen zum Tragen kommen. Begleitet von Kursliteratur und Textbeispielen aus dem Museumszusammenhang werden folgende Fragen diskutiert: Wie greifen Institutionen Diskurse auf, welche Übersetzungsleistungen sind in deren Vermittlung notwendig, und welche Lücken tun sich dabei im Wissen und dem vorhandenen Vokabular auf? Welche Sprache ist “die richtige”, um ein vielfältiges Publikum, Mitarbeitende, Fördergeber:innen und Politik gleichermaßen anzusprechen?

Aktive Teilnahme an Diskussionen und Workshop-Einheiten (80% Anwesenheitspflicht)

Präsentation von zwei Kurztexten (je 1.000-2.000 Zeichen) und einem längeren Text (ca. 4.000 Zeichen), die während der Unterrichtszeit erarbeitet werden.

Der Kurs richtet sich an Expanded Museum Studies-Studierende aller Semester .

Teilnahmebeschränkung: 15 Personen