Jeder Übersetzung geht ein Prozess des Begreifens voraus, gefolgt von Fragen der Orientierung, Navigation, Wiederholung und Transformation.

Closereading/Praxis Seminar zu transmedialer Übersetzung  zwischen Poetry und Fotografie; zwischen den Bauweisen von Gedichten (Conceptual, 20./21 Jh. ) und den fotografisch-künstlerischen Praktiken der Teilnehmenden. 

Wir lesen konzeptuelle Poesie (zwischen Erasure Poetry und Constraints) und theoretische Texte (zu Orientierung und Übersetzung) und es wird um die Frage gehen, inwiefern sich die vieldeutigen Bauweisen der Gedichte in fotografische Bildsprachen umlegen lassen. Können die Strukturen, Verhältnisse, Leerstellen und Oberflächen dieser Texte eine Grundlage für die Konzeption von Fotografie sein? Wie machen radikale formale Einschränkungen Geschichten sichtbar, die nicht erzählt werden können, aber doch erzählt werden müssen? Das Seminar versteht sich als Schule der Aufmerksamkeit für (Des)Orientierungsdynamiken und für die Produktion von Unübersetzbarkeit. 

Wir lesen Texte von Sara Ahmed, Ilse Aichinger, Kate Briggs (This Little Art, 2017), Gwendolyn Brooks, Anne Carson, Silvia Federici, Liz Howard, Jeff Derksen, Audre Lorde, M. NourbeSe Philip, Koleka Putuma, Lisa Robertson, Hito Steyerl, Unica Zürn.
Die Texte werden zur Verfügung gestellt und sind zum Teil auf Englisch.

Die Teilnehmenden stellen jeweils ein poetisches Konzept vor sowie (eigene) fotografische Arbeiten (im Prozess).  Je nach Interesselage befassen wir uns mit den Insekt-Konsonanten von Carlfriedrich Claus bzw. Schreib- und Übersetzungsübungen nach Anne Carson.

Für die Teilnahme am Seminar ist Anwesenheit bei der ersten Einheit (am 07. November) notwendig.

Max. 15 Teilnehmende

Die Sitzungen beginnen pünktlich um 10:00 Uhr