Schreiben ohne Diktionär: Essay als Form

 

 

Wir wollen in diesem Seminar vor allem Essays von Lyriker:innen lesen. Aber sind das auch „lyrische Essays“? Der Begriff, so die Lyrikerin und Essayistin Anne Boyer, vermische zwei Genres, die wiederum auf je unterschiedliche Weise Genre etablieren und vermischen: „I don't fuck with the term ‚lyric essay.‘ Its gross congealment of  two messy, non-parallel terms is reason enough to stay away.“

In der Diskussion ausgewählter Essays wollen wir also fragen: Was ist „essayistisch“, was „poetisch“? Wo ähnelt der Essay in seinem spezifischen Denken und Mischen dem Gedicht, wo geht er andere Wege? Und sind Denken und Mischen überhaupt die richtigen Begriffe? Laut Adornos Text „Essay als Form“ eignet sich der Essay seine Begriffe so zu, wie jemand, der in einem fremden Land „gezwungen ist, dessen Sprache zu sprechen, anstatt schulgerecht aus Elementen sie zusammenzustümpern. Er wird ohne Diktionär lesen.“

Neben der Lektüreteil wird es einen Werkstattteil geben, in dem die Teilnehmer:innen eigene Essayentwürfe vorstellen.

 

Mit Texten u.a. von Theodor Adorno, Marcel Beyer, Nico Bleutge, Anne Boyer, Anne Carson, Lyn Hejinian, José Oliver, Monika Rinck, Eliot Weinberger.

 

Eine detalierte Lektüreliste für das Seminar werde ich zu Beginn des Semesters bereitstellen und per Mail an alle Teilnehmer:innen verschicken.

 

 BLOCKSEMINAR!

Da wir insgesamt nur zwei Wochenenden haben, ist regelmäßiges Erscheinen für das Erlangen eines Scheines ganz wichtig.