Museotherapy and the Caring Museum
Isabel Hufschmidt
Institut für Kunstwissenschaften, Kunstpädagogik und Kunstvermittlung, Expanded Museum Studies
2023S, wissenschaftliches Seminar (SEW), 4.0 ECTS, 2.0 SemStd., LV-Nr. S04621
Beschreibung
Sorge, Pflege, Betreuung und Therapie als Mission und Handlungsformen von Museen sind eigentlich keine so neuen Qualitäten der Institution, aber ihre (Wieder-)Entdeckung ist erstaunlich. Nicht erst seit Beginn der Pandemie 2019 ist ein psychohygienischer Notstand global in den Gesellschaften entstanden und sahen sich Museen der Frage nach dem Was und Wie ihrer psychosozialen Verantwortung ausgesetzt. So traten und treten Institutionen nicht selten als Instanz therapeutischer und sorgender Hand mit konkreten Angeboten hervor.
Das Seminar geht den Entwicklungen, Geschichten, Diskursen, Formaten und Formen, Ansätzen wie Methoden und Zielen sowie den Orten von Care und Therapie im Museumsbetrieb nach. Was hat man unter Therapie, und besonders dem Neologismus Museotherapy, sowie Care aber eigentlich genau zu verstehen? Für was stehen sie? Wen oder was adressieren sie? In welchem Verhältnis ermöglichen sie integrative Arbeit und Prozesse?
Eine der vielen Fragen, denen es sich zu widmen gilt, ist auch jene nach der Vision, in der das sorgende Museum im Fokus z. B. von Museum Studies, Mediation, Kulturarbeit und der Vorstellung von einer inklusiven Gesellschaft eine neue Ära der Institution als Gefäß für Ethik in Verbindung zum Well-Being einläuten und offenbaren mag. Ebenso wird kritisch erkundet, inwieweit museale Institutionen holistische Orte der psychosozialen, therapeutischen Dienstleistung sein bzw. dies tatsächlich mit allen Konsequenzen leisten können, und welche Bedeutung hier Sammlungen als Tool zukommt.
Im Verlauf des Seminars werden Fallbeispiele, Pilotprojekte und Modelle auf internationaler Ebene recherchiert, verglichen, untersucht und kontextualisiert. Die Erarbeitung der Inhalte erfolgt durch Lektüre einschlägiger Literatur, schriftliche Übungen, Kurzreferate/Präsentationen, praktische Anwendungen und Diskussionen.
Eine viertägige Exkursion nach Paris soll die anwendungsorientierten Herangehensweisen und Erkenntnisse vertiefen, u. a. im Dialog mit Verantwortlichen der Museotherapy-Programme des Palais de Tokyo und Louvre-Lens.
Prüfungsmodalitäten
In der Vorbesprechung werden Themen für Kurzreferate und Lektüre vergeben, die bis zur ersten Sitzung vorzubereiten sind. Während der Vorbereitungszeit ist mindestens einmal die Sprechstunde wahrzunehmen zur Besprechung des Arbeitsstands.
Obligatorisch für die Erlangung der ECTS:
Teilnahme an der Vorbesprechung sowie an allen Sitzungen (inkl. der Exkursion); maximal 3 Stunden (180 Min.) Abwesenheit zulässig
Vorbereitung von Kurzreferaten
Abfassung kurzer schriftlicher Reflexionen
Lektüre
Aktive mündliche Teilnahme
Abgabe eines Konzepts oder Essays am Ende des Semesters
Anmerkungen
Das Seminar ist auf maximal 15 Teilnehmende begrenzt.
Änderungen vorbehalten
Schlagwörter
Museotherapy, Care, Museum, Well-Being
Termine
07. März 2023, 10:00–12:00 Seminarraum 209, Expanded Museum Studies (Vorbesprechung)
18. April 2023, 09:00–12:00 Seminarraum 209, Expanded Museum Studies
25. April 2023, 09:00–12:00 Seminarraum 209, Expanded Museum Studies
02. Mai 2023, 09:00–12:00 Seminarraum 209, Expanded Museum Studies
03. Mai 2023, 00:00–06. Mai 2023, 00:00 Exkursion nach Paris
LV-Anmeldung
Von 16. Jänner 2023, 09:00 bis 06. Februar 2023, 18:00
Per Online Anmeldung
Studienplanzuordnung
Expanded Museum Studies (Master): Expanded Museum Studies: Expanded Museum Studies 537/002.01
Mitbelegung: möglich
Besuch einzelner Lehrveranstaltungen: möglich