Das griechische Wort soma bedeutet lebendiger Körper und bezieht sich auf den Kern seiner Struktur und Funktion. Eine Einführung in somatische Praktiken wird Intuition und Sensibilität des Körpers aktivieren und der Frage des Embodiments nachgehen. Durch den Einsatz von Wahrnehmung als Werkzeug für empirische Beobachtung, gezielte Berührung und Bildsprache wird Bewusstsein für körperliche Gewohnheiten geschaffen und der Radius von Bewegungsreaktionen in Richtung artikulierter, differenzierter und integrierter performativer Handlungen erweitert.

Einführung und Praxis einer Auswahl somatischer Techniken (Angewandte Anatomie, Ideokinese, Meridiandehnung, Faszienarbeit, Myoreflexpraxis und Body-Mind-Centering sowie verschiedene Improvisationstechniken) und das Zusammenspiel von somatischem Grundverständnis (Schwerkraft, Horizontalität, Schwung, Raum, Dynamik) und Performance, sowie konkret durch das Arbeiten mit und Entwickeln von Scores (Underscore, Improvisation, Echtzeitkomposition) bilden die Grundlage für individuelle und kollektive Experimente.

Ziel des Moduls ist es, einen Diskurs mit dem körperlichen Selbst zu führen und ein Gefühl für die Verkörperung ästhetischer, sozialer und politischer Kontexte durch "Erzählungen des Körpers" als performative Realisierungen und konzeptionelle Reflexionen durch Scores zu erproben.

Im Sinne postdisziplinärer Agent*innen und der Verflechtung von Fühlen-Tun-Reflektieren, richtet sich der thematische Fokus auf die Grenzräume, die durch die Überschneidung von Praxisfeldern entstehen. Die Einstimmung auf die Sinne und das Üben viszeraler, verkörperter Handlungen werden konkrete Bedingungen für ästhetische Experimente schaffen, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Kultivierung kompositorischer Entscheidungsfindung durch somatische Prozesse liegt.

Es wird teilweise eine Ankoppelung an das künstlerische Forschungsprojekt "Choreo-ethical Assemblages" möglich sein.

Regelmäßige und aktive Teilnahme an somatischen Explorationen, performativen Erkundungen von Scores , Diskussionen und Abgabe einer schriftlichen, modulbezogenen Reflexion (künstlerisches Prozesslogbuch) am Ende des Semesters.

Logbuchabgabe bis 21.6.2023 um 13:00.

Die Lehrveranstaltung ist Teil des APL (Angewandte Performance Laboratory).

Termine:

9.3./10.3. jeweils 10:00-12:30 und 13.30-16:00

15.3. ab 19h Buchpräsentation Barbis Ruder im ZFF

16.3. von 10:00-12:30 (Fokus: Prozess, Dokumentation & Performance)

22.3./ 23.3. jeweils 10:00-12:30 und 13.30-16:00

30.3./31.3. jeweils 10:00-12:30 und 13.30-16:00

26.5. jeweils 10:00-12:30 und 13.30-16:00

15.6./16.6. jeweils 10:00-12:30 und 13.30-16:00

Ort:

Studio Angewandte Performance Laboratory, alte P.S.K., Georg-Coch-Platz 1, A-1010 Wien