Angewandte Performance-Praxis 2

Krassimira Kruschkova
Institut für Bildende & Mediale Kunst, Ortsbezogene Kunst
2023S, Vorlesung und Übungen (VU), 2.0 ECTS, 2.0 SemStd., LV-Nr. S04352

Beschreibung

Becoming together

Der Kurs setzt sich mit Performances auseinander, die das Zusammen-Werden von Körpern und Orten fokussieren. Die Studierenden entwickeln einzeln oder in Gruppe eigene Arbeiten. Ihre Präsentations- und Dokumentationsart ist offen, sie wird gemeinsam besprochen und kann beim Angewandte Festival ‘23 vorgestellt werden. Es geht vielmehr um die Möglichkeitsbedingungen einer realen Virtualität statt einer virtuellen Realität, es geht um ein performatives be-coming together, intraaktiv:

 „Der Begriff der Intraaktionen reformuliert die traditionellen Begriffe von Kausalität und Tätigsein in einer fortlaufenden Rekonfiguration sowohl des Wirklichen als auch des Möglichen.“ (Karen Barad) Die zeitgenössische Performancepraxis ist von Körpern im Werden geprägt, von (mehr als) menschlichen Körpern in stets anderen Relationen. Es sind Körper und ihre Figurationen, die in Rückbezüglichkeit mit dem Environment im Werden begriffen sind, ortsspezifisch: Als würden die Ort- und Körperlandschaften reziprok einander und sich selbst entgegentreten und neu hervorbringen – vielmehr spekulativ und spektral statt spektakulär.

Oft sind es posthuman anmutende Landschaften in anagrammatischen Re-Arrangements von Körper- und Bewegungsfiguren, die dadurch zu anderen Körpern, zu anderen Bewegungen werden, in stets neuen Versuchsanordnungen: Dabei geht es um ein Oszillieren zwischen Darstellung und Ausstellung, engster Gruppe und disseminierten Singularitäten, sowie um die unentscheidbare performative Spannung zwischen Realität und Fiktionalität.

Gefragt wird nach Perspektivenwechsel statt Repräsentation, nach Transformation und Austausch statt Produktion: „production creates; exchange changes“ (Eduardo Viveros de Castro); nach Körpern und Orten, die Relationen sind und nicht einfach Substanz. Es geht um ein Zusammenwerden auch als gemeinsames Verlorengehen: „Getting lost together where the loss of self does not lead to selflessness alone but to a shared state of (non)self.“ (Stefano Harney)  

Die Lehrveranstaltung, in der es uns darum gehen wird, wie wir Dinge bewegen können, die uns bewegen, setzt meinen Wintersemester-Kurs Angewandte Performancetheorie praktisch fort. Willkommen sind natürlich auch Studierende, die diesen Kurs nicht besucht haben.

 

         

Prüfungsmodalitäten

Entwurf einer eigenen Performance-Arbeit (einzeln oder in Gruppe)

Anmerkungen

Die Lehrveranstaltung findet wöchentlich statt: Montags 10:00-12:00 Uhr,

Beginn am 13.03.'23 am Paulusplatz 5, 1030 Wien, Ortsbezogene Kunst, 2.Stock. Diese erste Sitzung ist für alle erforderlich!

 

Bitte um eine ganz kurze Begründung für die Anmeldung per Email UND Anmeldung via base!

 

Der Kurs wird beim Kick-Off der Abteilung für Ortsbezogene Kunst am Donnerstag, den 09.03.2023 um 10 Uhr am Paulusplatz 5, 1030 Wien vorgestellt. Dort können alle Fragen, die den Kurs betreffen, besprochen werden.

 

 

Schlagwörter

Performance, Ortsspezfische Kunst, Gemeinschaft, Posthumanismus

LV-Anmeldung

Von 01. Februar 2023, 11:03 bis 12. März 2023, 11:10
Per Online Anmeldung

Bildende Kunst (2. Studienabschnitt): Technischer Kontext künstlerischer Praxis: Fachspezifische Techniken 605/203.01

Bildende Kunst (2. Studienabschnitt): Technischer Kontext künstlerischer Praxis: frei wählbar aus technischer Kontext künstlerischer Praxis 605/203.80

Mitbelegung: nicht möglich

Besuch einzelner Lehrveranstaltungen: nicht möglich