FILZ / Social Sculptures

Mit Filz verbinden wir etwas Weiches, Warmes, Schützendes, Isolierendes, Sinnliches, Haptisches, mit dem Körper in Beziehung Stehendes aber auch etwas Unordentliches, Unstrukturiertes, Widerständiges, Chaotisches. Filz ist ein Sinnbild für Leben, Wärme und Geborgenheit, und diese Assoziationen existieren nicht erst seit Joseph Beuys, der wesentlich dazu beigetragen hat dieses bescheidene Material aus dem Alltagsgebrauch herauszulösen und in die Kunst einzuführen. Es waren vor allem die nomadisierenden Stämme Zentralasiens, die bereits im Neolithikum begonnen hatten die einzigartigen Eigenschaften der Wolle und des Filzes für sich zu nutzen und im Laufe der Zeit eine reiche Filzkunst zu entwickeln. Die Verwendung von Filz ist bis heute für das körperliche Wohlbefinden der wandernden Hirtenbevölkerung von großer Bedeutung, sein Gebrauch eng mit ihrem Leben und ihrer Gedankenwelt verbunden.

Diese Lehrveranstaltung folgt einem archaischen Formprozess, der nach wie vor auf den drei Grundelementen Wolle, Wasser und körperlicher Arbeit basiert und untersucht sowohl die Substanzqualität und Materialeigenschaften von Filz als auch die sozialen und kommunikativen Aspekte der Filzherstellung.

Regelmäßige Anwesenheit (80 %) und aktive Teilnahme, Präsentation der Arbeitsergebnisse am Semesterende und Dokumentation (Abgabe in digitaler Form).

LV-Anmeldung über die base UND per email: karin.altmann@uni-ak.ac.at

Max. 12 Teilnehmer*innen

Kombination / Verschränkung der Seminare:

Technologien/Praxen | Textile Produktionsfelder, Künstl. Seminar (SEK), 2 ECTS, 2 SemStd., LV Nr. S03048 (dienstags 10.00 - 11.30)

Künstlerische Projektarbeit | Textile Produktionsfelder, Künstl. Seminar (SEK), 2 ECTS, 2 SemStd., LV Nr. S04165 (dienstags 11.30 - 13.00)