VIENNA QUEERSTORIES II 

Wir arbeiten an jeweils eigenen filmischen Umsetzungen vor dem Hintergrund queere Geschichte zu erzählen und wie Queere Geschichte(n) sichtbar werden kann, ohne sich oder andere durch sensibles Material kritisch zu exponieren.

Unter dem  Titel "Vienna Queer Stories - Angewandte Fotografie x Filmmuseum" entwickelten und erprobten  die  Teilnehmer:ïnnnen im letzten Jahr ihre fotografische Handschrift und die Filme wurden im Österreichischen Filmmuseum gezeigt: VIENNA QUEERSTORIES

Im Sommersemester 2023 starten wir eine zweite Runde des kooperativen Projekts mit dem Österreichischen Filmmuseum.

In der Recherchephase setzen wir uns mit Beispielen aus LGBTQI+ Filmen und mit ephemeren audiovisuellen Spuren der LGBTQI+ Community in Österreich auseinander. Queere Geschichte als Geschichte einer Subkultur weist Lücken auf. Darstellungen queerer Lebensformen wurde gemäß staatlicher Verbotsgesetzte bis in die 90er Jahre in Film und TV mehrheitlich ignoriert und erst 1971 schaffte Österreich als einer der letzten Staaten in Europa die Strafbarkeit von Homosexualität ab, behielt aber Strafparagraphen, u.a. das Werbe- und Vereinsverbot bis 1996 bei. Deshalb sind historische Filme, die zum Zweck der Selbstdokumentation und in einem nicht-kommerziellen Rahmen entstanden sind von besonderer Bedeutung. Es handelt sich um Bewegungsfilme, Kampagnenvideos, Coming-Out-Filme, Klubfilme, uvm., die unter dem Arbeitstitel „Sammlung Regenbogenfilme“  im Österreichischen Filmmuseum Wien von Katharina Müller zusammengetragen wurden und werden: Diese delikaten Filme und Videos können als Ressource für emanzipatorische Utopien von Subjektivität, Sozialität und Kollektivität begriffen werden und bilden das Ausgangsmaterial für die Kooperation der Abteilung für Angewandte Fotografie und zeitbasierte Medien mit dem Österreichischen Filmmuseum unter dem Titel Vienna Queerstories.

Trotz immer noch spürbarer homophober Tendenzen scheinen queere Lebensformen gegenwärtig vermehrt von einer breiteren Öffentlichkeit positiv wahrgenommen zu werden, nicht zuletzt durch Darstellungen in Film und TV. Für angewandte Fotografin:nen als Bildproduzentin:nen öffentlich zugänglicher Bilder stellt sich daher auch in ihrem Arbeitsalltag die Frage wie Körperlichkeit, sexuelle Identität, uvm. jenseits von Klischeevorstellungen dargestellt werden können. In freien filmischen Miniaturen erforschen sie die Möglichkeiten. Die Zugänge können mannigfaltig sein: aus einer Innensicht, aus einer recherchebasierten allierten Sicht und v. weiteren kann gearbeitet werden. Wir werden durch die filmisch fotografische Praxis Fragen aufwerfen und reflexiv eine Debatte zur Überwindung von Genderdiskriminierung vor einem queerfeministischen Horizont führen. Eine Filmaufführungim Filmmuseum ist geplant. 

Filmisches Erzählen kann in Kombination mit der Lehrveranstaltung Aufnahmetechniken- Moving Image III besucht werden. Hier findet praxis- und projektorientiert die Unterstützung zur Filmaufnahmetechnik statt.

Prüfungsimmanent, Abgabe des filmischen Projekts 

80% Anwesenheit ist verpflichtend. Die Plätze sind beschränkt.