Nachleben des Transzendentalen
Helmut Draxler
Art Sciences and Art Education, Art Theory
2022W, scientific seminar (SEW), 4.0 ECTS, 2.0 semester hours, course number S04321
Description
Die Nachleben des Transzendentalen
(Afterlives of the Transcendental)
Blocklehrveranstaltung / Symposion
(gemeinsam mit Antonia Birnbaum)
27./28.10.2022
Im Begriff des Transzendentalen hatte Kant seine Reform der Philosophie im Sinne einer strengen Grenzziehung gegenüber jeder spekulativen Metaphysik und gleichzeitig als Grundlegung einer kritischen Theorie von Erkenntnis und Ethik fokussiert. Auch wenn dieses Projekt seine Glaubwürdigkeit als tatsächlich gelingende, kritische Fundierung einer nachmetaphysischen Weltsicht heute weitgehend verloren hat, so scheint doch das konzeptuelle Potenzial des Begriffs des Transzendentalen sich darin nicht zu erschöpfen. Denn keineswegs zieht das Transzendentale tatsächlich eine strenge Grenze hin zum Spekulativen der traditionellen Metaphysik; es lässt sich vielmehr selbst letztlich als ein spekulativer Begriff verstehen, der mit aller Spekulation Schluss zu machen verspricht. Gerade als spekulativer Begriff wurde er bereits in der Nachkantischen Philosophie und Literaturtheorie – im Sinne der Bedingung der Möglichkeit spekulativer, anschaulicher oder intuitiver Erkenntnis – rezipiert und als besondere Qualität verstanden, mittels derer Begriff und Gegenstand, Unmittelbarkeit und Reflexion, das Endliche und das Unendliche oder Universale aufeinander bezogen bzw. sogar miteinander verschränkt werden konnten.
Wenn wir uns ausgehend von der These eines grundlegend spekulativen Moments im Kern des Begriffs des Transzendentalen mit dessen Nachleben, wie es sich von Heidegger bis Adorno, Foucault und Deleuze noch in die zeitgenössische Dimension von Philosophie einschreibt, beschäftigen wollen, dann geht es vor allem um zwei, miteinander korrelierende Fragen. Einerseits muss geklärt werden, wie das konzeptuelle Problem der Grenzziehung mit der semantischen, dynamisch-überschreitenden Dimension des Begriffs in Zusammenhang gebracht werden kann und andererseits, wie sich das Transzendentale als Schnittstelle zwischen einer „Grundlegung“ und deren Konstruktionen verstehen lässt, aus der die großen Kategorien des modernen Symbolischen wie Wissenschaft, Politik oder Kunst erst hervortreten. Es geht mithin um den jeweilige Stellenwert der „transzendentalen Idee“ von Wissenschaft, Kunst und Politik im Verhältnis zu ihren empirischen Gegenständen, zu ihrem gemeinsamen Bedingungsfeld und zur Dynamik ihrer Entwicklung als besondere symbolische Formen der Moderne.
Examination Modalities
Teilnahme Vor- und Nachbesprechung sowie am Symposion, Hausarbeit
Comments
Vorbesprechung:
14. Oktober 2022, 14 - 15.30 Uhr, Seminarraum 21 (VZA 7, 4. OG)
Tagung:
27. Oktober 2022, 10.30-18.00 Uhr
28. Oktober 2022, 10.30-19.00 Uhr,
jew. im Hörsaal 1 (OKP, EG)
Nachbesprechung:
11. November 2022, 14 - 15.30 Uhr, Seminarraum 21 (VZA 7, 4. OG)
Course Enrolment
Via online registration
Curriculum Allocation
co-registration: possible
Art Education: subject kkp (Bachelor): Wissenschaftliche Praxis: FOR: aus Kunsttheorie
Art Education: subject kkp (Bachelor): Wissenschaftliche Praxis: FOR: Lehrveranstaltungen nach Wahl aus Wissenschaftliche Praxis
Art Education: subject kkp (Bachelor): Wissenschaftliche Praxis: IT: Bachelorseminar Wissenschaftliche Praxis
Art Education: subject kkp (Master): Wissenschaftliche Praxis: Lehrveranstaltung nach Wahl aus wissenschaftlicher Praxis, SE
Art Education: subject kkp (Enhancements study): Wissenschaftliche Praxis: FOR: Seminar aus dem Bereich Kunst- und Kulturwissenschaften
Art Education: subject kkp (Enhancements study): Wissenschaftliche Praxis: FOR: Lehrveranstaltungen nach Wahl aus Wissenschaftliche Praxis
Art Education: subject tex (Master): Wissenschaftliche Praxis: Lehrveranstaltung nach Wahl aus wissenschaftlicher Praxis, SE
Art Education: subject dae (Master): Wissenschaftliche Praxis: Lehrveranstaltung nach Wahl aus wissenschaftlicher Praxis, SE
Art Education: subject dex (Bachelor): Wissenschaftliche Praxis: FOR: Lehrveranstaltungen nach Wahl aus Wissenschaftliche Praxis
Art Education: subject dex (Bachelor): Wissenschaftliche Praxis: IT: Bachelorseminar Wissenschaftliche Praxis
Art Education: subject dex (Master): Wissenschaftliche Praxis: Lehrveranstaltung nach Wahl aus wissenschaftlicher Praxis, SE
Art Education: subject dex (Enhancements study): Wissenschaftliche Praxis: FOR: Seminar aus dem Bereich Kunst- und Kulturwissenschaften
Art Education: subject dex (Enhancements study): Wissenschaftliche Praxis: FOR: Lehrveranstaltungen nach Wahl aus Wissenschaftliche Praxis
TransArts - Transdisciplinary Arts (Bachelor): Theoretical foundations: Theoretical foundations
Expanded Museum Studies (Master): Electives: Art Theory
Stage Design (2. Section): Kunsttheorie und Kulturwissenschaften: Kunsttheorie
Media Arts: Specialisation in Transmedia Arts (2. Section): Wissenschaft, Theorie und Geschichte : Kunsttheorie
Media Arts: Specialisation in Digital Arts (2. Section): Wissenschaft, Theorie, Geschichte: Kunsttheorie
Kunst- und Kulturwissenschaften (Master): Electives Area 1: Art Theory
Kunst- und Kulturwissenschaften (Master): Electives Area 2: Art Theory
Design: Specialisation in Graphic Design (2. Section): Theoretical Basics: Humanities
Design: Specialisation in Graphics and Advertising (2. Section): Methodological and Theoretical Basics: Humanities
Conservation and Restoration (2. Section): Geisteswissenschaften: Kunst- und Kulturgeschichte
Fine Arts (2. Section): Scientific and Research Practice: Art Theory, Cultural Studies, Art History, Philosophy
Fine Arts (2. Section): Scientific and Research Practice: Free Electives out of Scientific and Research Practice
Design: Specialisation in Applied Photography and Time-based Media (2. Section): Methodological and Theoretical Basics: Humanities
Individual courses: possible