Immer mehr Museen wollen sich als dritte Orte verstanden wissen und ihre soziale Verantwortung im urbanen Zusammenleben ernst nehmen – dafür initiieren sie co-kuratierte Projekte, eröffnen partizipative Räume, stellen Outreach-Agent*innen ein und organisieren sich mit neuen Verbündeten in der Stadtgesellschaft. Doch wer ist eigentlich diese Gesellschaft, von der die Museumswelt spricht und wer sind diese
Communities, von denen immer die Rede ist? Wem nützt hier eigentlich gerade was und wie kann eine nachhaltige Öffnung von Herrschaftswissen aussehen? Wie gestaltet man Räume, in denen sich möglichst viele wohl- und gemeint fühlen? Wie können institutionell gewachsene Schwellen gemeinsam überwunden werden? Was haben Museen für Kunstgewerbe, Stadtgeschichte und Ethnologie anzubieten – und wo müssen sie dazulernen? Und was ist eigentlich mit den Kunstmuseen?

Im Workshop „Gesellschaft beginnt mit drei - Dritte Orte in Museen und ihre Öffentlichkeiten“ wollen wir uns gemeinsam diesen Fragen stellen.
Wir werfen einen Blick in die Geschichte und Gegenwart der Diskurse rund um das Museum als sozialer Ort, die gesellschaftliche Verantwortung der Institution und Möglichkeiten der Partizipation. Wir wollen zudem Orte, Plätze und Räume in Wien besuchen und über ihre Gestaltung, Gastfreundschaft und Codes sprechen.

Der Workshop wird geleitet von Nina Lucia Groß  & Tilman Walther. Gemeinsam haben sie im Jahr 2020 den Freiraum im Museum für Kunst & Gewerbe in Hamburg eröffnet, ein Treffpunkt und Projektraum im Herzen des Museums. Sie leiten und kuratieren den Raum und sein Programm seither.