Design und die Geschmackssache

Warum gelten Kitsch-Objekte und kostengünstige Plastikstühle als geschmacklos? Oder kann man das überhaupt behaupten? Wann und wie entstand die Debatte um den guten und schlechten Geschmack im Design? Warum haben die Regierungen von Großbritannien, Schweden und den USA in der Nachkriegszeit „gutes Design“ gefördert? Was bleibt heute von diesen Kampagnen übrig? Dieses Seminar untersucht den Geschmacksbegriff in der Designgeschichte, von der Vision der frühen Moderne, die Abschaffung des Geschmacks zu fordern, über die staatlichen Bemühungen um die Verbreitung des guten Designgeschmacks nach dem 2. Weltkrieg, bis hin zu den jüngsten Entwicklungen von Algorithmen, die die Rolle des Tastemakers übernehmen. Durch die Interpretation von Pierre Bourdieus Theorie über Geschmack und soziale Klassen im gegenwärtigen Designkontext wird verdeutlicht, dass der Geschmacksbegriff weiterhin ein zentrales Thema für die Designwelt bleibt, wenn auch manche GestalterInnen behaupten, sich in einer Ära „nach dem Geschmack“ (after taste) zu befinden. Nur, der Geschmack manifestiert sich heute in subtilerer und vielschichtigerer Weise. Die Studierenden werden ermutigt, sich aktiv in der Diskussion zu beteiligen und an selbst ausgewählten Fallstudien zu recherchieren, um sich mit der Komplexität und der Vielfalt des Geschmacks auseinanderzusetzen.

Für den erfolgreichen Abschluss der Lehrveranstaltung werden folgende Kriterien herangezogen:

• regelmäßige und pünktliche Anwesenheit (min. 80% aller Termine)
• aktive Teilnahme an der Diskussion mit gut überlegten Kommentaren und Fragen zu den Texten und Themen (40% der Note)
• eine kurze Präsentation (10-15 min.) mit Bezug auf den Kursinhalt zu einer selbst gewählten Fallstudie (40% der Note)
• Abgabe des Handouts der eigenen Präsentation (ca. 1000 Worte) samt Bildern und Fußnoten. Das Handout muss im Vorfeld der Präsentation im Base-Ordner der Lehrveranstaltung aufgeladen sein. (20% der Note)