What happened to Solidarity?

Anna Witt
Institut für Kunst und Gesellschaft, Artistic Strategies
2022S, Projektarbeit (PA), 4.0 ECTS, 3.0 SemStd., LV-Nr. S04209

Beschreibung

Innerhalb des Seminars setzen wir uns mit verschiedenen Aspekten der Solidarität auseinander. Das Seminar begleitet die Kunst im öffentlichen Raum Ausstellung „Praktiken der Solidarität“ in Traiskirchen, kuratiert von Michaela Geboltsberger und herausgegeben von Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich. Ziel ist es, innerhalb des Kurses, Raum für eigene historische und empirische Recherchen und künstlerische Produktionen am konkreten Beispiel Traiskirchen zu schaffen. Die entstandenen Projekte sollen in einem Symposium mit Video Screening im Rahmenprogramm der Ausstellung voraussichtlich im Juni 22 präsentiert werden. Traiskirchen, einen Ort 20 km südlich von Wien, kennen viele Österreicher*innen aus den Medien. Den Höhepunkt medialer Aufmerksamkeit erlangte er 2015, durch das dortige Erstaufnahmezentrum, welches zum Symbol einer hitzigen Debatte um Asylpolitik in Österreich wurde. Dabei hat das Erstaufnahmezentrum eine lange Geschichte. Seit den 1950er Jahren wurden dort insgesamt ca. 1 Mio. Menschen untergebracht. Traiskirchen war und ist für viele kein Ort zum Verweilen. Die Stadtgemeinde hat aber auch ein sehr soziales und gesellschaftliches Miteinander, das an vielen Orten zu spüren ist, ebenso wie gelebte Solidarität. Traiskirchen ist ein Ort voller Ambivalenz. Zusätzlich, ist die Stadt auch eine traditionsreiche Industriegemeinde mit langer Arbeiter*innengeschichte, innerhalb derer die Solidarität, auch als historisch Linker Begriff geprägt wurde. Was bedeutet Solidarität heute in Österreich und wie hat sie sich zum historischen Kontext verändert? Die Blütezeiten industrieller Produktion und gelebter Arbeiter*innengeschichte sind Vergangenheit. Haben sich bestimmte Werte und Konzepte innerhalb der Gemeinschaften erhalten? Auch im aktuellen Kontext machen sich Menschen auf den Weg um in Österreich Schutz zu suchen. Nationale Abschottungstendenzen teilen die europäischen Gesellschaften und stellen sie auf die Probe. Das Aushandeln gesellschaftlicher Konzepte des Zusammenlebens finden nicht nur auf politischer Ebene, sondern in den Klassenzimmern, an den Universitäten, auf der Straße und vor allem im privaten Bereich statt. Traiskirchen hat als Ort der Begegnung und der Trennung eine Ambivalenz inne, die unterschiedlich interpretiert werden kann. Wer nimmt an der sozialen Gemeinschaft teil und wer ist davon ausgeschlossen? Wer entscheidet über diese Teilhabe? Die Kernfrage lautet: Wie wollen wir als Gesellschaft miteinander leben?

 

HINWEIS: Die Invasion und der Krieg in der Ukraine führt zu einer drasischen Veränderung des Kontextes und es ist oberste Priorität einen sensiblen Umgang mit der brisanten Situation zu finden. Aber um so mehr hat die Notwendigkeit, sich mit dem Begriff der Solidarität auseinander zu setzen, an Wichtigkeit gewonnen.

Prüfungsmodalitäten

eigenständiges inhaltliches oder künstlerisches Arbeiten, Aktive Teilnahme

Anmerkungen

Lese Empfehlung: Heinz Bude - SOLIDARITÄT - Die Zukunft einer Grossen Idee

Termine

09. März 2022, 10:00–13:00 Seminarraum 9
23. März 2022, 10:00–16:00
06. April 2022, 10:00–13:00
04. Mai 2022, 10:00–13:00
18. Mai 2022, 10:00–13:00
01. Juni 2022, 10:00–16:00
15. Juni 2022, 10:00–18:00

LV-Anmeldung

Die Online Anmeldung wurde bereits geschlossen

TransArts - Transdisziplinäre Kunst (Bachelor): Künstlerische und kunsttechnologische Grundlagen: Künstlerische und kunsttechnologische Grundlagen 180/002.01

Global Challenges and Sustainable Developments (Master): Applying Artistic Strategies / Radical Interventions: Artistic & Design Strategies I-II 565/002.01

Bildende Kunst (2. Studienabschnitt): Künstlerische und forschende Praxis: Angebote außerhalb des ZKF 605/201.02

Bildende Kunst (2. Studienabschnitt): Künstlerische und forschende Praxis: frei wählbar aus künstlerische und forschende Praxis 605/201.80

Mitbelegung: nicht möglich

Besuch einzelner Lehrveranstaltungen: nicht möglich